Herne. . Der HKB plant für Juni eine Ausstellung in Sodingen und sucht für den „Erinnerungsstrahl“ noch Fotos, Briefe und Dokumente. In einer Etage werden Kinderbilder gezeigt, die bei Aktionen mit Künstlern entstanden sind.
Mit der Ausstellung „Kinderkunst und Bunkergeschichte“ möchte der Herner Künstlerbund (HKB) im Juni an die erfolgreiche Ausstellung zur Kulturhauptstadt 2010 anknüpfen: Damals zeigten Künstlervereine aus dem Ruhrgebiet ihre Arbeiten unter dem Titel „Starke Orte“ im Sodinger Bunker am Kurt-Edelhagen-Platz. Eine Aktion, die auch wegen des ungewöhnlichen Gebäudes lebhafte Resonanz hervorrief.
„Wir wissen aus vielen Gesprächen und den über 1000 Einträgen in unser Gästebuch, dass die Verbindung aus Kunst und Bunker für die Besucher sehr beeindruckend war“, sagt Annegret Schrader vom HKB. Anwohner, die den Bunker seit Jahrzehnten nur von außen kannten, lernten ihn nun auch von innen kennen, andere waren noch nie in einem Bunker, vor allem Kinder wussten gar nicht, was ein Bunker eigentlich ist. Ältere erinnerten sich dagegen an die Zeit, als der Bunker alles andere als ein Ort der Kunst war und sie dort als Kinder Schutz vor Bombenangriffen suchten.
Das brachte den HKB auf die Idee, der Bunker könne nicht nur ein starker, sondern auch der richtige Ort sein, um ein Versprechen einzulösen: Die Bilder heutiger Kinder zu zeigen, die in den vergangenen Jahren bei vielen gemeinsamen Aktionen wie zum Beispiel dem Herkules-Festival, bei Workshops und Atelierbesuchen entstanden sind. Und gleichzeitig den heutigen Kindern zu erklären, was es mit dem Bunker auf sich hat, wie die damaligen Kinder und Erwachsenen damit gelebt haben.
Deshalb möchte der HKB bei der Ausstellung in der ersten Etage einen „Erinnerungsstrahl“ in Form einer Wandzeitung gestalten. Fotos, Briefe, Zeichnungen, Tagebucheinträge, Zeitungsausschnitte, vielleicht auch Lebensmittelmarken und -karten aus der Zeit, in denen der Bunker „in Betrieb“ war, sollen einen Eindruck vom Leben während des Krieges vermitteln. Es können aber auch Erinnerungen sein, die jetzt aufgeschrieben werden.
Und um diese Dokumente zusammenstellen zu können, bittet der HKB die Leser der WAZ um Unterstützung: Wer etwas zu dieser Wandzeitung beisteuern kann, sollte die Unterlagen in einem Briefumschlag, versehen mit Anschrift und Alter des Absenders, in der Buchhandlung Koethers & Röttsches, Bebelstraße 18, abgeben. Dort ist eigens dafür eine Box aufgestellt. Die Dokumente können aber auch an die Buchhandlung mit den Stichworten „Kinderkunst und Bunkergeschichte“ geschickt werden. „Es müssen auch nicht unbedingt Originale sein“, sagt Annegret Schrader, „Kopien reichen auch“.
Während der Ausstellung, die vom 16. bis zum 24. Juni, zu sehen ist, sollen dann im Bunker auch Gespräche mit Zeitzeugen und Lesungen stattfinden.