Herne. . Die Sprecherin des Herner BUND lobt den neuen Kurs von StraßenNRW bei der Gestaltung von A42-Anschlussstellen.

Die Herner Umweltschützer vom BUND sehen die Gestaltung der Grünflächen an den A42-Anschlussstellen durch StraßenNRW auf einem guten Weg.

Im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres 2010 sah Hiltrud Buddemeier mit Grausen, wie StraßenNRW die Grünflächen rechts und links der Autobahn 42 kultivieren wollte. „Da hat man die Planung nicht nach ökologisch sinnvollen Kriterien ausgerichtet, sondern allein nach ästhetisch-gestalterischen“, entrüstet sich die Vorsitzende der Herner Gruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) auch jetzt noch. Damals, so die Umweltschützerin, habe man sogar die Gehölze danach ausgewählt, ob eine rote oder doch eher eine gelbe Rinde besser ins Bild passe. „Und ganz schlimm war es an der Anschlussstelle Essen-Nord. Dort hat man alles Grün beseitigt und eine sogenannte Schwarzbrache geschaffen – als Erinnerung an die Kohle und Zechentradition unserer Region. Fürchterlich“, ereifert sich Buddemeier. Erst nach heftigen Protesten sei der BUND schließlich an den Planungen beteiligt worden. „Für 2010 war ein regelrechter Kahlschlag geplant. Es wurden die unsäglichen Mammutbäume gepflanzt, und überall hat man rote Pfähle als Landmarken eingeschlagen“, so die Wanne-Eickelerin. Allein der Tatsache, dass sich die einzelnen Städte finanziell an der praktischen Umsetzung hätten beteiligen sollen, in deren Kassen aber bekanntlich Ebbe herrsche, sei es zu danken, dass man vielerorts nicht über die Planungsphase hinausgekommen sei. Buddemeier: „Ende 2011 musste StraßenNRW dann zugegeben, dass es nicht gelungen war, die Bevölkerung von ihrem Kunstwerk Autobahn zu überzeugen.“ Es sei deutlich geworden, dass sich die Menschen stattdessen Grün und Lärmschutzwände wünschten. Während man im Mai 2009 das „Parktor Castrop-Rauxel-Bladenhorst“ mit radikaler Rodung des gewachsenen Bestandes plante und nur wenige einzelne Sträucher und Bäume stehen lassen wollte, setzt man mittlerweile auf sogenannte Wildnisinseln in den von Autobahn und Autobahn-Ab- und Zufahrten eingeschlossenen Bereichen. Buddemeier: „Dabei wird der Außenbereich – ganz im Sinne der Verkehrssicherungspflicht – zu einem breiten Wiesenstreifen. Es folgt zur Mitte hin erst niedriges, dann höheres Buschwerk und in der Mitte schließlich ein Bereich mit Bäumen.“ Besonders begrüßt die BUND-Sprecherin, dass es gelungen sei, die Planer vom ökologischen Wert zu überzeugen, Totholz an Ort und Stelle zu belassen. „Auf diese Weise entstehen weitgehend naturbelassene Bereiche, die für den Menschen praktisch nicht zugänglich sind. Die von StraßenNRW waren ohnehin völlig von den Socken, als sie vom BUND präsentiert bekamen, was auf diesen Inseln im Bereich der Anschlussstellen alles kreucht und fleucht“, sagt die Umweltschützerin.

Verkehrssicherung

Die Anschlussstelle Bladenhorst ist bereits unter Berücksichtigung der BUND-Anregungen umgestaltet. „In Börnig will man es auch so machen, Horsthausen ist schon fast okay, in Baukau lässt sich nicht viel gestalten, aber auch an den Anschlussstellen Crange und Wanne sollen Wildnis-Inseln entstehen“, wünscht sich Hiltrud Buddemeier, dass StraßenNRW seinen neuen Kurs fortsetzt und zeigt Verständnis dafür, dass zur Verkehrssicherung in Fahrbahnnähe und vor allen an Brückenbauwerken konsequent gerodet wird: „Was sein muss, muss eben sein. Wir sind ja hier nicht im Sauerland im tiefsten Forst.“