Wanne-Eickel. . Neue Einschnitte bei Schwing: Der Wanner Betonmaschinen-Hersteller will bis zu 200 Mitarbeiter entlassen. Diese Nachricht löste an der Wanner Heerstraße Entsetzen aus.

Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise hatte das Traditionsunternehmen schon vor zwei Jahren 120 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt.

Zum Hintergrund: In dem weltweit tätigen Unternehmen waren die Umsätze 2009 um bis zu 50 Prozent eingebrochen. Kurzarbeit wurde eingeführt, besagte 120 von rund 1000 Mitarbeitern entlassen. Noch immer aber habe sich der Markt nicht ausreichend erholt, sagt Schwing-Personalchef Wolfgang Köster zur WAZ, außerdem laufe die Kurzarbeit Ende März aus. Deshalb seien weitere Maßnahmen erforderlich. Neben einer Optimierung der Abläufe sowie dem Aus von Niederlassungen im Ausland müsse nun auch eine Kosten-Reduzierung her, sprich: der Abbau von Arbeitsplätzen.

Gespräche mit Investor

Schwing strebe dabei „eine sozialverträgliche Lösung“ an. Mit der IG Metall will er nun in die Verhandlungen über einen Sozialplan und Interessenausgleich eintreten. Ziel sei es, den Abbau der Mitarbeiter in den kommenden zwei Monaten zu erreichen.

Einen Schritt weiter ist Schwing offenbar bei der Suche nach einem Investor. Das Unternehmen befinde sich in „laufenden Vertragsverhandlungen“, so Köster weiter. Ins Detail gehen will er nicht. Nur so viel: Der Personalchef zeigt sich überzeugt, dass der Betonmaschinen-Hersteller mit dem Investor „eine gute Perspektive hat“ und „positiv in die Zukunft schauen kann“. Der Einstieg eines Investors, stellt Köster klar, sei nicht der Grund für die Entlassungen.

Bei der IG Metall hat der angekündigte Abbau von Jobs Wut und Bestürzung ausgelöst. Drei Jahre lang habe die Belegschaft in Angst gelebt, getan habe sich an der Heerstraße nichts, kritisiert IG Metall-Chefin Eva-Maria Kerkemeier. Sie vermisst zudem eine Begründung für den Schritt: „Da sollen Menschen geopfert werden, aber keiner weiß, mit welchem Konzept.“ Kerkemeier kündigt an: „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz.“

Die Gewerkschaft fordert nun ihrerseits Tarifverhandlungen. Mit die drei Zielen: Eine Beschäftigungs- und Standortsicherung für die kommenden zehn Jahre soll her sowie im selben Zeitraum eine Absage an betriebsbedingte Kündigungen und Outsourcing und eine Zusage für den Verbleib des Unternehmens im Arbeitgeberverband.