Herne. . Wer zur Jahreshauptversammlung der SPD Börnig/Holthausen kommt, ist Vorstandsmitglied. Folge: ein 28-köpfiger Vorstand. Ein Erfolgsrezept auch für andere Ortsvereine, findet Vorsitzende r Jörg Högemeier.
Groß, größer, SPD Börnig/Holthausen: Der Vorstand des östlichen Herner Ortsvereins besteht seit der jüngsten Neuwahl aus Guinnessbuch-verdächtigen 28 Vorstandsmitgliedern. In Worten: achtundzwanzig!
Was für Genossen in anderen Stadtteilen Hernes und Wanne-Eickels geradezu aberwitzig klingt, ist für Ortsvereins-Chef Jörg Högemeier fast schon Alltag. „Auch vor zwei Jahren bestand unser Vorstand bereits aus 25 Mitgliedern“, berichtet der 45-jährige Altenpfleger aus Börnig.
Das Prinzip ist simpel: „Wer zur Jahreshauptversammlung kommt, wird auch Vorstandsmitglied.“ Mit dieser Praxis habe der Ortsverein sehr gute Erfahrungen gemacht – auch wenn es bisweilen schwierig zu händeln sei.
Nutzen für alle Seiten
„Zu unseren Veranstaltungen und Vorstandssitzungen kommen bis zu 25 Mitglieder“, berichtet Högemeier, der sechs Stellvertreter hat. Die möglichst weitgehende Einbindung aktiver Genossen in die Vorstandsarbeit ermögliche eine größere Meinungsvielfalt. Ein Erfolgsmodell für andere Ortsvereine? „Auf jeden Fall!“ Findet zumindest Högemeier. Ein großer Vorstand habe Nutzen für alle Seiten. Auch Nicht-Mitglieder seien willkommen: „Zwei, drei Besucher ohne Parteibuch können wir in der Regel bei unseren Treffen begrüßen.“
Einen anderen Superlativ haben die zurzeit rund 175 Genossen in Börnig und Holthausen (noch?) nicht setzen können: Den größten Ortsverein stellen sie trotz der im Jahr 2008 vollzogenen Fusion in Herne nicht. Diesen (inoffiziellen) Titel trägt am anderen Ende der Stadt die SPD Röhlinghausen, die noch einige Parteibücher mehr vergeben hat – unter anderem an so prominente Mitglieder wie Gerd Bollmann und Alexander Vogt.
Und noch etwas muss Högemeier einräumen: Die demografische Entwicklung macht auch vor der SPD Börnig/Holthausen nicht Halt. Immerhin habe der Ortsverein seit der Fusion unterm Strich einen leichten Zuwachs verzeichnen können, berichtet der Vorsitzende. Viele junge Menschen um die 20 seien darunter.