Wanne-Eickel. . Bei einer Podiumsdiskussion in der Realschule Crange stellten Schüler und Projektleiter die Risiken des Internets vor. Auch eigene Filmclips wurden präsentiert.
Was ist digitale Identität, und wie viel Reales steckt darin? Diese Frage stellten sich im letzten Halbjahr 26 Schüler der neunten Klassen der Realschule Crange. Gemeinsam mit der Kunst- und Medienproduktionsinitiative „Ponte Courage“ entwickelten sie Projekte, die sich mit dem Umgang mit Social Networks und der Kommunikation via Internet beschäftigten.
Gestern wurden die Filmclips, die die Schüler selbst konzipiert und produziert hatten, in der Aula der Schule vorgestellt. Begleitet wurde diese Präsentation durch eine Podiumsdiskussion, in der Projektleiter Winfried Paetzel, Webseitengestalter Hendrik Grunwald (beide Pont Courage) sowie Medienpädagoge Stefan Iske (Uni Köln) das theoretische Konzept hinter der Idee erklärten.
Der akademische Diskurs, der in diesen Beiträgen mit vielen komplizierten Wörtern vermittelt wurde, konnte die Schüler jedoch nur schwer in den Bann ziehen. Dass die Schüler für die „Risiken und Chancen, die sich durch den kreativen Umgang mit dem Internet ergeben“, so wie Iske es ausdrückte, jedoch durchaus ein Verständnis haben, zeigte sich in den vorgestellten Filmclips und den Interviews, die die Schulreporter Himmet Delsiz und Kimberly Föllmer live mit einigen Schülern führten. „Facebook ist doch ein recht ordentliches soziales Network“, war zum Beispiel eine der Antworten, „aber das macht einen süchtig.“ Einig waren sich die Schüler außerdem, dass manche einfach viel zu viel Zeit im Web verbringen. Schulleiter Reiner Jorczik trug einen weiteren Kritikpunkt zur Diskussion bei: „Da werden in einem Stück Dinge geschrieben, die doch wirklich keinen interessieren.“
Filmclips
Die Filmclips der drei Projektgruppen behandelten das Kennenlernen via Internet, etwa in Chatrooms. In diesen Filmen wurde deutlich, wie die Schüler mit dem Thema Identität umgehen. So wurden einzelne Gegenstände wie Handy, Kopfhörer, Lipgloss und der Tascheninhalt besonders in den Vordergrund gerückt.
Die bunte Veranstaltung hinterließ viel Eindruck bei den Schülern. „Wir haben heute viel über die Risiken gelernt“, so Kimberly Delsiz, „und die Gruppenarbeit hat Spaß gemacht“. Viel ändern wolle sie aber trotzdem nicht in ihrem Umgang mit dem Internet. Zumindest aber sei das Ziel erreicht worden, aus den Schülern „Producer anstatt User“ zu machen, wie es Winfried Praetzel betont.