Herne/Bochum.Das Stadtmarketing Herne bietet nun eine neue Tour mit dem Segway an. Es geht von der Zeche Hannover aus nach Herne.

Spaß haben und dabei etwas lernen: Das Konzept mit den Stadttouren auf dem Segway gibt es in Herne seit drei Jahren – nun auch in Kooperation der beiden Städte Bochum und Herne. Auf dem knapp 50 Kilo schweren Hightech-Roller geht es von der Zeche Hannover in Bochum-Hordel bis zur „Neuen Mitte“ in Herne-Eickel. Informationen über Sehenswürdigkeiten und historische Hintergründe gibt der Reiseleiter unterwegs per Funk an die Gruppe weiter.

„Das Konzept hat sich etabliert“, sagt Astrid Jordan vom Stadtmarketing Herne, „die Teilnehmer kommen teilweise extra aus Süddeutschland für die Touren hierher.“ Michael Hildebrandt, Leiter des Stadtarchivs in Herne, hat die Route ausgearbeitet. „Wir fangen bei der Zeche Hannover mit der ,Arbeit’ an, dabei veranschaulichen wir, wie die Menschen vom 19. bis zum 20. Jahrhundert hier gearbeitet haben“, erklärt Hildebrandt. Dabei wird die Industriegeschichte mit alten Fotografien illustriert. Und die kann man auch auf dem Segway stehend betrachten: Nach einer kurzen Einweisung auf dem Zechengelände kann man spielend die Balance halten. Weiter geht’s zum ehemaligen Gelände der Zeche Königsgrube, anschließend direkt zur Dahlhauser Straße – früher fest in der Hand des Adels.

Auf dem Eickeler Markt liegt die Geschichte des ersten kommunalen Kinos des deutschen Reiches verborgen – alles zu erkunden bei maximal 20 Kilometer die Stunde auf dem Segway. Mitfahren kann bei den Touren, die zwischen Ende März und September angeboten werden, aber nur derjenige, der auch einen gültigen Mofa- oder Kfz-Führerschein vorlegt und zwischen 40 und 120 Kilo wiegt.

„Seit dem letzten Jahr bieten wir ein gemütliches Beisammensein an, um die Tour ausklingen zu lassen“, sagt Astrid Jordan. Im urigen Clubhäuschen des Fördervereins der Zeche Hannover gibt es Schmalzschnitten mit Röstzwiebeln, Mettenden und Schnäpschen. „Wir haben festgestellt, dass die Teilnehmer nach der Tour noch ganz viele Fragen haben und sehr interessiert am Thema sind“, erklärt Jordan, „wir wollen die Gelegenheit zum Austausch bieten.“ Die Route ist neu im Programm des Stadtmarketings Herne, die „Industriekultur trifft Moderne“-Tour von der Akademie-Mont-Cenis bis zur Teutoburgia-Siedlung wird dieses Jahr ebenfalls angeboten.

„Wir freuen uns, mit dem Stadtmarketing zusammen arbeiten zu können“, so Dietmar Osses vom LWL-Industriemuseum Zeche Hannover. Nach den insgesamt 26 Touren, die jeweils Vor- und Nachmittags angeboten werden, kann man in dem Museum auf der Stadtgrenze auf die nächste Erkundungstour gehen. Auch der Förderverein der Zeche Hannover – der sein Clubhaus für die Touren stellt – verspricht sich etwas von der Kooperation: „Die Bergleute sterben im wahrsten Sinne des Wortes aus, neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen“, sagt der Förderverein-Vorsitzende Michael Jörig.

Die Touren finden an 13 Tagen jeweils am Vor- und Nachmittag statt. Sie sind auf maximal sieben Teilnehmer begrenzt. Kostenpunkt pro Person: 49 Euro. Weitere Informationen beim Stadtmarketing Herne unter HER 9190514. Die Segways werden auch an Privatpersonen Verkauft. Preis – exklusive Mehrwertsteuer – 7290 Euro. Weitere Infos unter www.fun-mobility.de