Herne. . Das Handelsunternehmen K + K hatte große Pläne mit dem ehemaligen Karstadt-Gebäude in Herne-Mitte. Ein Outlet-Center zog im Dezember ein und wollte das Angebot nach und nach ausweiten. Daraus wurde nichts: Nach nur zwei Monaten gehen Ende Februar die Lichter aus

Zwei Jahre, hatte er im Dezember versprochen, bleibe man. Mindestens. Nun wirft Wilhelm Naß, Verwaltungschef von K + K, schon nach zwei Monaten das Handtuch und schließt das Outlet-Center am Robert-Brauner-Platz. Am 28. Februar gehen im ehemaligen Karstadt- und späteren Hertie-Haus einmal mehr die Lichter aus.

Große Erwartungen setzte das Mönchengladbacher Handelsunternehmen K + K in die denkmalgeschützte Immobilie in der Herner Fußgängerzone. Nach und nach, so Naß im Frühjahr 2011, sollten nach der Eröffnung mehrere Etagen bezogen werden. Textilien, Haushaltswaren, Schuhe, Spielzeug, Bücher und Bettwäsche sollten verkauft, ein Café eingerichtet werden. Als das Outlet-Center im Dezember mit mehrmonatiger Verspätung öffnete, war von den großen Plänen nicht mehr viel übrig. Nur das Erdgeschoss war offen, eine Ausweitung nur noch auf eine weitere Etage geplant. Außerdem war es kalt im Gemäuer und außen wie innen an vielen Stellen schmuddelig – Nahrung für Skeptiker, die dem K + K Outlet-Center keine große Überlebenschance gaben.

Nun also ist Schluss nach nur zwei Monaten. Das Ganze „rechnet sich nicht“, begründet Wilhelm Naß gegenüber der WAZ seinen schnellen Rückzug. Das Haus sei zwar voll, aber die Portemonnaies der Kunden seien leer. Nicht an seinem Konzept liege das Aus also, sondern an Herne: Die Stadt sei „ein ganz schwieriger Standort“. Weiterer Schuldiger: das Gebäude. Das Haus sei schwierig warm zu halten, die Heizung zudem marode. Er ziehe nun eine Ausstiegsklausel aus dem zweijährigen Mietvertrag, „bevor mir die Geschichte das Genick bricht“, so Naß. Mitarbeiter würden nicht entlassen, so der K + K-Mann abschließend, sondern in der Dependance in Gladbeck weiterbeschäftigt.