Alle reden von der Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen. Der Wunsch der Wanne-Eickeler, wieder mit WAN am Auto fahren zu dürfen ist größer, als es manchem lieb ist. Der Prinzipal des Mondpalastes Christian Stratmann zählt zu den Befürwortern der Idee.

„Es wäre ein wunderbares Zeichen der Identifikation der Bürger mit ihrem Wohnort“, sagte Stratmann am Donnerstag im Rahmen der Jahrespressekonferenz im Mondpalast. Allerdings greife die Idee zu kurz, schließlich bedürfe nicht nur Wanne-Eickel einer größeren, allgemein wahrnehmbaren Präsens im öffentlichen Bewusstsein, sondern die gesamte Region. Und so forderte er forsch: „Das gesamte Ruhrgebiet soll Wanne-Eickel heißen. Erst der Name Wanne-Eickel macht die pulsierende Metropole zu einer Marke von weltweitem Rang.“ So ein Prinzipal weiß sich eben zu inszenieren und es auch einmal medienwirksam krachen zu lassen. Und überhaupt: Ist Wanne-Eickel denn nicht wirklich der geografische Mittelpunkt des Ruhrgebietes?

Darüber hinaus übertönte der wohlplatzierte Paukenschlag die Tatsache, dass es in 2012 kein neues Stück im Mondpalast geben wird. Stattdessen servieren Intendant Thomas Rech und sein Ensemble als Beilage zum Osterei Gutes von gestern. „Wir inszenieren „Selbs inschuld“ neu und spielen das sowohl bei unseren Schauspielern als auch bei unserem Publikum sehr beliebte Stück als Oster-Special“, kündigte Rech an. „Selbs inschuld“ ist eine schwungvoller Revierkrimi, der äußerst vergnüglich mit allerlei Zitaten aus allen Krimigenres spielt. Geplant sind sechs Aufführungen.

Rückblickend auf 2011 sagte Christian Stratmann: „Es startete wie ein verflixtes siebtes Jahr und ist dann doch noch gut zu Ende gegangen.“ Wie die gesamte Branche hätten die Stratmann-Häuser – Mondpalast, Kammerspielchen und Revuepalast – von März bis Juni unter dem schönen Wetter und schließlich auch unter der bedrückenden Stimmung der Fukushima-Katastrophe gelitten.

Im Jahresendspurt, nicht zuletzt durch das neue, erfolgreiche Stück „Anne Tanke“, mündete die Aufholjagd sogar in einem kleine Plus bei den Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. Unterm Strich kamen 70 000 in den Mondpalast, 15 000 in den Revuepalast auf Zeche Ewald, und 11 000 in die Kammerspielchen, wo „Frau Piesewotzki, Libuda und ich“ bewiesen, dass der Umzug von der großen auf die kleine Bühne bestens angenommen wurde.

Der Ruhrgebietskrimi „Selbs inschuld“ steht an folgenden Tagen auf dem Mondpalast-Programm: 5. April, 20 Uhr; 7. April, 20 Uhr; 9. April, 17 Uhr; 13. April, 20 Uhr; 14. April, 20 Uhr; 15. April, 17 Uhr. Karten: WAN 588999. Neuaufgelegt wird auch „Stratmanns ExtraTour“. Am 19. August verbindet ein Busshuttle die drei Stratmann-Spielorte.