Herne.. Der Gesetzgeber will teuren Warteschleifen und Abo-Fallen im Internet einen Riegel vorschieben. Eine Übersicht

Der Umsatz der Telekommunikationsbranche sinkt seit Jahren – auf zuletzt geschätzte 60 Milliarden Euro im Jahr. Indes fühlen sich immer mehr Menschen übers Ohr gehauen. Teure Warteschleifen oder Abo-Fallen im Internet – mit unlauteren Methoden sollen Kunden „abgezockt“ werden. Auch in Herne ist das ein Dauer-Aufregerthemen. „30 bis 40 Prozent der Menschen, die bei uns Rat suchen, haben Fragen zu diesem Thema“, sagt Ingo Döring von der Herner Verbraucherzentrale. Bald könnte vieles besser werden. Dafür soll das novellierte Telekommunikationsgesetz (TKG) sorgen. Hier einige Eckpunkte.

Das TKG will Anrufer vor teuren Warteschleifen bei Kundenhotlines schützen. Nach einem einjährigen Übergangszeitraum nach Inkrafttreten des Gesetzes dürfen Warteschleifen nur noch begrenzt eingesetzt werden. Erlaubt ist die Warteschleife dann, wenn die Hotline über eine herkömmliche Ortsnetzruf- oder Mobilfunknummer erreichbar ist oder das Gespräch pauschal abgerechnet wird. Außerdem bei komplett kostenlosen Gesprächen (0800) und wenn zumindest die Wartezeit kostenfrei bleibt. Bei den teuren 0900-Nummern darf die Warteschleife also nicht mehr berechnet werden. Bis drei Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes dürfen Warteschleifen dann noch kostenpflichtig sein, wenn wenigstens die ersten zwei Minuten gratis sind.

Die Umschaltung auf den neuen Anbieter muss innerhalb eines Kalendertages erfolgen. Auch wer umzieht, den Anbieter aber behält, hat es zukünftig leichter. Kunden sollen die bisherigen Telefon- und Internetanschlüsse mitnehmen können, ohne dass die Mindestlaufzeit von vorne beginnt.

Immer wieder landen Nutzer auf Seiten, die kostenlose Inhalte vorgaukeln, tappen in eine Abo-Falle und bekommen flugs Mahnungen und Inkassoschreiben. Laut TKG muss der Kunde nun per Mausklick ausdrücklich bestätigen, dass er über die Kosten informiert wurde. Ingo Döring von der Verbraucherzentrale: „Das sind alles Sachen, die wir seit Jahren fordern.“