Herne. . Firmen investieren, Bürger sparen: Die Herner Sparkasse zieht eine positive Bilanz über das Geschäftsjahr 2011.
Zwei Schweinderl hatte Sparkassenchef Jürgen Mulski gestern vor sich stehen, in Sparkassen-Rot und mit dem Wort „gut“ auf der Rückseite. Das passte: „Gut“ nannte er später das Geschäftsjahr seines Hauses, das er am Vormittag Revue passieren ließ.
Die Herner Sparkasse ist in der Region, ja in der Stadt verwurzelt, und wenn das Kreditinstitut seine Geschäftsentwicklung präsentiert, dann erhält man zugleich Einblick in die Lage vor Ort. 2011 war demnach kein schlechtes Jahr: Die Wirtschaft schaut positiv nach vorn, das zeigen die Kreditzusagen von 50 Millionen Euro an Firmen – ein Zuwachs von acht Prozent. Geht es den Unternehmen gut, erklärt Sparkassen-Chef Mulski, nehmen sie Geld in die Hand. Das taten auch Häuslebauer: Ein Wachstum von 4 Prozent bei Neubau-Finanzierungen verzeichnet die Sparkasse.
145. Geburtstag
Die Schweinderl dokumentieren einen weiteren Trend: den hin zu klassischen Sparprodukten. Das sind Sparbücher etwa, die als „bieder“ oder „langweilig“ verschrien seien, weiß Mulski. Zu unrecht: In turbulenten Zeiten hätten sie sich als krisenfest herausgestellt. 495 Millionen Euro Spareinlagen halten die Herner zum Jahreswechsel bei dem gut 440 Mitarbeiter starken Unternehmen – gut eine Million mehr als vor Jahresfrist. Rechnet man noch Firmen- und Gewerbekunden hinzu, außerdem Sichteinlagen und Tagesgelder, ergeben sich – wie im Vorjahr – Einlagen in Höhe von gut 1,25 Milliarden Euro.
Die Herner Sparkasse feiert im neuen Jahr ihren 145. Geburtstag. Und Jürgen Mulski ein berufliches Jubiläum: Seit 20 Jahren ist er Vorstand des Hauses. Dass es der Sparkasse „gut“ geht, wie es das rote Schweinderl sagt, zeigt auch eine Entwicklung unter seiner Regie. Die Zahl der Girokonten von Bürgern sei seit Anfang 1992 konstant geblieben – obwohl die der Herner Bürger um über 20 000 eingebrochen sei.