Eickel. . Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) möchte auf dem Grundstück des ehemaligen Stadtarchivs in Eickel einen Neubau mit barrierefreien Mietwohnungen errichten.

Albert Okoniewski, Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes Herne-Gelsenkirchen, bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der WAZ das Kaufinteresse seines Verbandes. „Wir würden uns freuen, wenn’s klappt.“ Der ASB hat vor über 50 Wohnungen auf dem fast 3000 Quadratmeter großen Grundstück zu schaffen. Die eine Hälfte soll mit öffentlichen Fördermitteln gebaut, die andere frei finanziert werden, so der Plan. Okoniewski: „Wir sind schon seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Die Lage in Eickel ist optimal, gerade auch für ältere Mitbürger: Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Nähe, der Wochenmarkt direkt vor der Tür und eine Super-Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Was will man mehr?“

Zur Architektur des Neubaus wollte der ASB-Geschäftsführer am Mittwoch nichts sagen. Man lasse gerade verschiedene Berechnungen und Ideen prüfen. Nur so viel: „Unser Projekt wird sich natürlich in die vorhandene Eickeler Wohnbebauung einpassen.“ Auch zum Zeitplan seien momentan keine konkreten Angaben zu machen. Schließlich muss der Kauf erst einmal unter Dach und Fach gebracht werden. Bisher hat erst die Bezirksvertretung Eickel ihre Zustimmung zum Verkauf des Grundstücks an den ASB gegeben – einstimmig. Die Bezirkspolitiker sind offenbar froh, dass durch den seriösen Partner ein Ende des jahrelangen Schwebezustands gesichert erscheint. Nun muss das Geschäft noch vom Haupt- und Finanzausschuss (6. Dezember) und den Rat (13. Dezember) abgesegnet werden. Der Kaufpreis soll bei etwa 400 000 Euro liegen.

Teil des Vertrages ist, dass sich der ASB verpflichtet, den Backsteinbau – 1886 als evangelische Johannesschule errichtet – abzureißen. Damit ist ein Wachküssen aus dem Dornrösschenschlaf, in dem das Gebäude seit 2008 liegt, ausgeschlossen. Damals verlagerte das Stadtarchiv sein Domizil von der Eickeler Straße zum neuen Standort im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz. Spätestens zwei Jahre nach dem Kauf muss der ASB mit dem Neubau starten.

Es hat schon einmal einen Anlauf gegeben, barrierefreie Wohnungen auf dem Eickeler Grundstück zu bauen. Die Gemeinnützige Wohnstättengenossenschaft (GWG) Wanne-Eickel hatte Interesse bekundet, dann aber wegen des großen Neubau-Projektes an der Emscherstraße in Wanne zurückgezogen. Man wollte nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.