Herne. Nach langem Ringen um den Erhalt der Gysenberg-Teiche ist eine Lösung in Sicht. Das zeichnete sich im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung ab.

Die Durchsetzung ökologischer Belange bei gleichzeitiger Rücksichtnahme auf Freizeitinteressen der Bürger – diese Quadratur des Kreises habe die Stadt im Gysenberg-Park hinbekommen, sagte am Donnerstag Anke Hildenbrand im Planungsausschuss.

Nicht nur die SPD-Frau lobte die Kreativität der Stadt: Einstimmig folgte der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung. Dieser sieht vor, den durch die beiden Gysenbergteiche fließenden Ostbach abzukoppeln und nur noch in Teilen durch diese Gewässer zu führen. Damit soll ein Umkippen der Teiche verhindert bzw. das Risiko des Umkippens minimiert werden.

Mit der rund 400 000 Euro teuren Maßnahme werde Herne gleichzeitig der Vorgabe des ökologischen Umbaus des kompletten Emschersystems gerecht, so der Tenor. Der Bevölkerung liege der Erhalt der Teiche allerdings mehr am Herzen als die Emscher-Renaturierung, so Hildenbrand. Die CDU hatte dies 2007 mit der Sammlung von rund 2600 Unterschriften für den Erhalt der Teiche untermauert.

Den finalen Beschluss über die Kompromisslösung muss am 23. November die Bezirksvertretung Sodingen fassen. Damit würde ein Schlussstrich unter ein mehr als zehnjähriges Ringen um den Erhalt der Teiche gezogen, in dem auf der Grundlage von Gutachten auch ein Zuschütten der Teiche zur Diskussion stand.

Die Umbaumaßnahme kann nach Einschätzung der Verwaltung größtenteils aus Fördermitteln finanziert werden. Nicht förderfähig sei aber die ebenfalls notwendige Entschlammung der Teiche. Zusätzliche Kosten in sechsstelliger Höhe könnten hier entstehen. Angesichts der prekären Haushaltssituation fragte Rolf Ahrens (Grüne) deshalb schon einmal nach einem „Plan B“. Allen müsse klar sein, konterte Anke Hildenbrand, dass eine solche Maßnahme „nicht zum Nulltarif“ zu haben sei.