Herne. Rund 400 Anspruchsberechtigte haben bisher in Herne das zum 1. November gültige Sozialticket gekauft. Das teilt die HCR auf Anfrage mit.
Rund 400 Herner haben bisher bei der HCR ein Sozialticket für Bus und Bahn erworben. Das erklärte HCR-Sprecher Dirk Rogalla auf Anfrage.
Wie berichtet, hatten bis Dienstag 580 von 30 000 Herner Anspruchsberechtigten (Empfänger von Hartz IV, Wohngeld, Grundsicherung etc.) bei Jobcenter und Stadt einen „Berechtigungsausweis“ beantragt. Nur gegen Vorlage dieses Ausweises kann die verbilligte Monatsfahrkarte beim HCR für 29,90 Euro erworben werden.
Die Testphase hat am 1. November begonnen und läuft bis Ende 2012. Die Stadt rechnet damit, dass sich 14 Prozent aller Anspruchsberechtigten (ca. 4200 Menschen) ein Sozialticket kaufen werden.
Trotz des Fehlstarts warnte Rogalla vor einer „Vorverurteilung“ des Sozialtickets: „Sicherlich gibt es eine Tendenz, aber man muss die weitere Entwicklung abwarten.“ Das neue Angebot habe sich trotz der Info-Offensive noch nicht bei allen herumgesprochen. Außerdem müsse man die Zahl von 30 000 Anspruchsberechtigten relativieren. Darunter seien zum Beispiel auch viele Schüler, die das (billigere) Schokoticket nutzten.
Den u.a. vom Stadtverordneten Rainer Kielholz (Alternative Liste) erhobenen Einwand, dass ein niedrigerer Sozialticketpreis von 15 Euro die Fixkosten der Verkehrsunternehmen nicht erhöhen, sondern durch mehr Nutzer die Einnahmeseite sogar verbessern würde, weist Rogalla zurück. Durch den „Umstieg“ von HCR-Kunden aufs Sozialticket entstünden Einnahmeverluste. Ein Ticket 2000 koste im Abo 57,29 Euro, das vergleichbare Sozialticket etwa die Hälfte. Unter den bisher 400 Sozialticketkäufern seien deutlich mehr Umsteiger als Neukunden.
Zum Ausgleich des (erwarteten) Defizits bei Verkehrsunternehmen stellt das Land 45 Mio Euro zur Verfügung.