Josef „Jupp” Kohlenbach muss seinen Ehrentag am Montag im Krankenhaus verbringen.

Am 16. Juni 2007: CDU-Ehrung im Urbanus-Haus mit der Europa-Abgeordneten Renate Sommer (re.). Geehrt wurden Norbert Frohne für 25 Jahre (li) und Josef Kohlenbach für 50 Jahre. Foto: WAZ, Ute Gabriel
Am 16. Juni 2007: CDU-Ehrung im Urbanus-Haus mit der Europa-Abgeordneten Renate Sommer (re.). Geehrt wurden Norbert Frohne für 25 Jahre (li) und Josef Kohlenbach für 50 Jahre. Foto: WAZ, Ute Gabriel © WAZ

Was er in seinem „öffentlichen Leben” alles für Herne getan und geleistet hat, ist hinlänglich bekannt. Lange, lange Jahre hat er dem Rat der Stadt angehört, war Vorsitzender der CDU-Fraktion und als solcher ein politischer Haudegen, wie sie heutzutage beinahe ausgestorben sind. Kurzer Rede langer Sinn: Josef Kohlenbach vollendet am heutigen Montag sein 70. Lebensjahr.

Den Eintritt ins biblische Alter muss er notgedrungen im Marienhospital am Hölkeskampring verbringen. Aus dem Fenster seines Zimmers hoch über den Dächern der Stadt hat er zwar keinen Blick auf „sein” Sodingen, zumindest aber auf Constantin, was immerhin zum Stadtbezirk gehört. Nach einer wie aus heiterem Himmel aufgetretenen Schwäche geht es ihm inzwischen aber sichtlich besser. „Und bei Professor Trappe und seiner Crew fühle ich mich hier sehr gut aufgehoben”, lässt das Geburtstagskind wissen.

Als Kommunalpolitiker hat sich Josef Kohlenbach, dessen Vater schon Bürgermeister in Herne gewesen ist, mit Vorliebe die Themen Schule und Finanzen vorgenommen. Da und nicht nur da hat er Spuren hinterlassen. Fragt man ihn nach einem „besonderen Erfolg”, fällt ihm spontan die Umbenennung des Herner Bahnhofsvorplatzes in Konrad-Adenauer-Platz ein. Privat? „Als ich Bankdirektor geworden bin – das war eine schöne Sache.”

Zahlreiche Auszeichnungen pflastern den Lebensweg „Jupp” Kohlenbachs. Er hat beispielsweise das Bundesverdienstkreuz und ist Träger des Ehrenringes der Stadt Herne.

Oberstadtdirektor Dr. Karl Raddatz gab ihm dafür in einem Schreiben vom 23. Mai 1984 die nötigen Instruktionen: „Damit der Ehrenring in der richtigen Größe für Sie angefertigt werden kann, bitte ich Sie, möglichst bis Mitte Juni des Jahres bei der Firma Otto W. Schlenkhoff, Bahnhofstraße 44, vorzusprechen, um dort Maß nehmen zu lassen.” Ob mit oder ohne Ehrenring – zupacken konnte das politische Naturtalent, als das ihn sein Parteifreund Günter Knefelkamp einmal bezeichnet hat, schon immer. Auch außerhalb des parlamentarischen Raumes. In den Siebzigern ist er als Chef der Deutschen Bank in Castrop-Rauxel mal von einem bewaffneten Räuber heimgesucht worden. Der Kriminelle und seine Beute kamen nicht weit. Josef Kohlenbach stellte beides sicher, und glücklicherweise betrat zur rechten Zeit der Ruhr-Barde Ährwin Weiss die Szenerie, der dem Spitzbuben beinahe sämtliche Knochen gebrochen hätte.

Was wünscht sich Josef Kohlenbach anlässlich seines Ehrentages? „Dass ich wieder gesund werde”, sagt er, „und ein paar gute Leute für die Herner CDU”.