Herne. . Die preiswerte und pflegeleichte Bestattungsform wurde schon 224 Mal gewählt. Zweiter Bauabschnitt fast fertig

Ein gutes Jahr ist vergangen, seit im Juni 2010 auf dem Hauptfriedhof die ersten Kolumbarien belegt worden sind. Eine Form der Bestattung, die anderswo schon üblich ist: Die Urnen der Verstorbenen ruhen in Nischen, die in eine Wand oder einen Kubus eingelassen sind. Nachdem inzwischen 224 dieser Nischen genutzt werden, steht die städtische Friedhofsverwaltung vor der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts. Noch einmal 261 Urnen finden dort Platz.

„Wir wussten nicht, wie der Zuspruch sein würde“, erklärt Matthias Klein die Entscheidung für eine schrittweise Einführung der Kolumbarien. Klein ist als Mitarbeiter bei Stadtgrün für Planung und Bau der Kolumbarien zuständig. Beim Gang über die Anlage - sie ist auf kürzestem Weg über die Straße Auf dem Stennert erreichbar - erläutert Klein, wie sie am Ende aussehen soll. In Kürze werden weitere Urnenwände fertig, so dass das Kolumbarienfeld im östlichen Teil des Friedhofs dann auf drei Seiten begrenzt sein wird.

Sobald die Nachfrage es erfordert, wird im dritten Bauabschnitt der Innenbereich des Feldes in Angriff genommen. „Da bauen wir Pavillons um ein Wasserbecken herum, mit 48 Nischen pro Pavillon“, so Klein. Auf diese Weise können noch einmal 240 Urnen untergebracht werden. In ihrer endgültigen Form hält die Anlage 819 Nischen vor. Für 1425 Euro kann jede von ihnen 15 Jahre genutzt werden.

Abgedeckt mit identischen Granitplatten, lassen die Kolumbarien eine persönliche Gestaltung zu: Rosen, Sonnenstrahlen und Herzen, Ranken und Sterne, in Silber oder Gold eingraviert, umrahmen die Namen und Daten, bisweilen ist ein Porträt angebracht. Hier und da klebt eine Vase mit einer künstlichen Rose an der Grabplatte. „Das ist eigentlich nicht erlaubt“, stellt Matthias Klein klar. „Aber das muss man mit ein bisschen Fingerspitzengefühl behandeln.“ Gestattet ist es unterdessen, auf eine gepflasterte Sammelstelle in der Nähe des eigenen Kolumbariums Blumen und Gestecke für die Verstorbenen abzustellen.

Attraktiv seien die Kolumbarien vor allem für Angehörige, die nicht mehr in Herne lebten, sagt Klein. Sie sparen sich die Pflege der Grabstätte, sogar verwelkte Blumen werden entfernt.