Vor 16 Jahren hat Holger Wennrich sein erfolgreiches Veranstaltungsformat aus der Taufe gehoben und damit offenbar etwas initiiert, was im öffentlichen Kunstbetrieb bis dahin fehlte: eine Kunstmesse, bei der junge Künstler ihre Werke direkt – ohne dass eine Galerie oder Kunsthändler zwischengeschaltet wäre – an den Kunstfreund verkaufen können.

Die Preise bewegen sich auch in diesem Jahr zwischen 100 und 4000 Euro. Und Wennrich weiß zu berichten: „Arbeiten von Künstlern, die vor Jahren auf der Kuboshow für relativ kleines Geld Werke verkauft haben, wechseln mittlerweile auf dem Kunstmarkt für ein Vielfaches die Besitzer.“

Jahr für Jahr schreibt Wennrich, der hauptberuflich die Herner Stadtmarketing-Gesellschaft leitet, etwa 500 Künstler an und bittet sie, sich mit Arbeiten für die Teilnahme an seiner Kuboshow zu bewerben. „Die Auswahl treffe ich letztendlich selbst“, sagt Wennrich, der offenbar dabei ein gutes Händchen hat. Denn nicht von ungefähr hält sich die Anzahl der Kubo-Besucher seit Jahren konstant zwischen 1500 und 1600. Neben seinem Kunstverstand vertraut Wennrich bei seiner Auswahl auf eine nahezu ausgewogene Mischung aus frischem Blut und Bewährtem: „Etwa die Hälfte der Künstlerinnen und Künstler waren schon einmal oder auch mehrfach bei der Kuboshow, die anderen kommen direkt von den Kunstakademien.“

Gerade einmal zwei waren bisher auf allen Kuboshows vertreten und sind auch diesmal mit von der Partie: Tanja Kösters und Patrick Fauck. Kösters gegenständliche Malerei wirft bewusst mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Sie selbst spricht vom gleichzeitigen Benutzen unterschiedlicher Motive, dem Sammeln von Fragmenten und Finden neuer Sinnzusammenhänge, die es wieder zu verwerfen gilt. Da schwingt die Weisheit des Konfuzius mit: Der Weg ist das Ziel. Fauck spannt bei seinen Werken den Bogen der Drucktechniken von Linolschnitten über Lichtdrucke bis hin zu Lithographien. Seine Arbeiten zeichnen sich durch intensive grafische Ansprache aus. Plakativ im besten Sinne und nicht selten surreal befremdlich sind seine Motive.

Ein Blick in den zweiteiligen Katalog, der unter www.kuboshow.de auch online ist, macht Lust darauf, am Samstag und Sonntag, jeweils von 10 bis 19 Uhr, durch die Flottmann-Hallen zu streifen. Dort erwartet die Besucher ein guter Einblick in die aktuelle Kunstszene – in jeder Hinsicht vielfältig und facettenreich. Wennrichs Format hat Format. Und, dass die alte Kunstbombe mittlerweile als Kubo firmiert, hat die kulturelle Relevanz nicht entschärft. Der Eintritt kostet 5 Euro.