Herne. Anwohner des Behrensparks in Herne-Mitte klagen über regelmäßige Trinkgelage in der Grünanlage. Die Bezirksvertretung nahm sich des Themas an. Eine Lösung des Problems ist aber nicht in Sicht.

Vergangene Woche im Behrenspark in Herne-Mitte: Ein WAZ-Kollege wird Zeuge einer handfesten Schlägerei zwischen zwei alkoholisierten Männern und ruft die 110.

Tätliche Auseinandersetzungen dieser Art sind in der Grünanlage zwischen Behrensstraße, Bahnhofstraße und Friedrich-Ebert-Platz zwar die Ausnahme. Dafür seien lautstarke Besäufnisse vor allem in den Abend- und Nachtstunden fast schon die Regel, klagen Bürger.

„Seit zwei Jahren beobachten wir im Park eine immer größere Ansammlung von harten Trinkern“, sagte Anwohner Jürgen Pause am Donnerstagabend in der Bezirksvertretung Herne-Mitte, die auf Antrag von Klaus Füßmann (FDP) über das Ärgernis diskutierte. Bis in die frühen Morgenstunden dauerten die Trinkgelage. Die Notdurft verrichteten die Teilnehmer an den Grundstücken der Anlieger, vor Haustüren und sogar am Kinderspielplatz, sagte Jürgen Pause. Hinweise ans Ordnungsamt und die Polizei hätten bisher wenig Wirkung gezeigt.

Von einer „enormen Belästigung“ spricht auch FDP-Bezirksverordneter Klaus Füßmann. Die öffentliche Ordnung könne nur aufrecht erhalten werden, wenn Grundregeln wie Nachtruhe und Sauberkeit eingehalten würden. Wie wolle die Stadt dem „bekannten Unwesen“ im Behrenspark Einhalt gebieten, so die Frage des Liberalen an die Stadt.

Die Antwort des städtischen Ordnungsreferats in der Bezirksvertretung befriedigte weder Füßmann noch Pause. Zwar räumte Abteilungsleiter Karl-Wilhelm Schulte-Halm gewisse Probleme ein. Aber: Belästigungen fänden in der Regel außerhalb der Dienstzeit des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) statt.

„In diesen Fällen schreitet die Polizei ein“, so Schulte-Halm. Im August und September sei es insgesamt zu fünf Polizeieinsätzen wegen nächtlicher Ruhestörungen gekommen. Die Störer seien zur Ruhe ermahnt und zum Verlassen der Anlage aufgefordert worden. Auch der Ordnungsdienst halte sich „regelmäßig“ im Park auf. Ein generelles Alkoholverbot könne dort aber nicht verhängt werden.

Auch Nicola Kamm (CDU) stellte diese Antwort nicht zufrieden. „Die Belästigungen finden auch schon nachmittags statt, weil Bürger es wagen, durch das ,Wohnzimmer’ der Pöbelnden zu gehen“, sagte die Christdemokratin.

Sie regte mehr Kontrollgänge durch den Kommunalen Ordnungsdienst an: „Solche Menschen mögen es nicht, wenn sie kontrolliert werden“, sagte Kamm.