Herne. .
Zur 74. Ausstellung hat das Unternehmen GEA in sein Foyer geladen. Der Bochumer Grafiker Peter Drolshagen präsentiert seine „Drucksachen“, so der Titel der Ausstellung.
Drolshagen hat sich auf die Radierung spezialisiert. Dabei hat er eher ungewöhnliche Wege eingeschlagen. Er druckt nicht nur mittels der traditionellen Zinkplatte, in die mit einem feinen Stichel gekratzt wird, sondern mit ganz ungewöhnlichen Materialien. Das kann mal eine alte Pappe oder ein gebrauchtes Stück Kunststoff sein, die er präpariert, um mit ihnen drucken zu können. Bei einigen Arbeiten verzichtet er ganz auf die Grundplatten und schneidet die Druckplatten nach den Motiven zurecht.
Den Künstler interessiert beim Drucken nicht die hohe Auflage und Vervielfältigung seiner Motive, sondern der kreative Umgang mit dem Druckprozess. So sind viele seiner Arbeiten auch Einzelstücke. „Früher habe ich vorzugsweise mit Schwarz gearbeitet, aber in den letzten Jahren hat mich die Farbe immer mehr begeistert“, kommentiert Drolshagen seine neueren Arbeiten.
Mit mehreren Platten – eine für jede Farbe – entstehen so Drucke, die eher malerisch als grafisch wirken. Die Oberflächenstrukturen seiner Platten scheinen durch, so entstehen zarte, verlaufende Flächen. Kontrastiert und kommentiert werden diese Flächen durch sehr malerisch wirkende Linienführungen.
Seine Motive findet Peter Drolshagen in der Auseinandersetzung mit seiner Umgebung. Das können Strukturen von Wänden sein oder auch fast architektonische Formen. In anderen Blättern lässt er sich von Gleisanlagen oder einem Schachspiel anregen. Manchmal tauchen Buchstaben oder ganze Sätze in seinen Werken auf. In einer Reihe variiert er eine stilisierte Form eines Menschen, die er immer wieder verändert und neu druckt. In manchen Blättern finden sich Collage-Elemente oder er zeichnet in die gedruckten Blätter hinein. Es sind die Überraschungsmomente beim Drucken, die den Reiz der Arbeiten ausmachen. Da gibt es spannende Details zu entdecken.