Eickel. .

Zu gerne hätte Ulrich Steinharter (FDP) den Mitgliedern der Eickeler Bezirksvertretung ein „Ja, wir wollen unsere alten WAN-Nummernschilder wieder“ entlockt. Aber sein Versuch ging schief. Die deutliche Mehrheit der zum Bekenntnis Aufgeforderten vertrat die Meinung: Nicht jetzt.

Bei hochsommerlichen Temperaturen im Volkshaus Röhlinghausen stand den Wenigsten der Sinn danach, über ungelegten Eiern zu brüten. Die FDP hatte beantragt, die Bezirksvertretung möge per Beschluss dem Rat empfehlen, grünes Licht für WAN zu geben, sollte der Bundesrat den Weg dafür ebnen. Aber SPD, CDU und Grüne signalisierten: Wir entscheiden über WAN dann, wenn die Sache konkret ist. Allein Andreas Ixert von den Linken votierte schon jetzt mit dem Liberalen.

Zuvor hatte Günter Wertenbruch, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste, eindrucksvoll das Sammelsurium an Unwägbarkeiten in der Sache zum jetzigen Zeitpunkt vorgestellt.

Danach sind folgende Szenarien vorstellbar. 1. Der Bundesverkehrsminister ändert die Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung (FZV) nicht. 2. Er tut es doch, aber der Bundesrat lehnt ab. 3. Es wird beschlossen, den Ländern die Entscheidung über die Wiedereinführung der alten Kennzeichen zu überlassen. Dann wäre zunächst Düsseldorf am Zug. 4. Es wird beschlossen nur ehemals kreisfreien Städten, die nun einem Kreis angehören, Beispiel Castrop-Rauxel (CAS), das alte Kennzeichen zurückzugeben. Dann wäre WAN nicht möglich. Oder 5. man beschließt, dass sämtliche Kennzeichen, die in der Fahrzeug-Zulassungsverordnung als „auslaufend“ notiert sind, wieder vergeben werden können. Dann kann WAN wiederauferstehen. Mit einer Entscheidung, so Wertenbruch, sei nicht vor Ablauf dieses Jahres zu rechen.

Trotz der Zurückhaltung zum jetzigen Zeitpunkt sagte Marc Kniest, Sprecher der SPD-Fraktion, er habe Sympathie für die WAN-Idee. Und sein christdemokratisches Pendant, Andreas Barzik, kündigte gar an, im Falle dessen, dass es wieder WAN-Kennzeichen gäbe, würde er vor dem Straßenverkehrsamt zelten, um zu den Ersten zu gehören, die sich wieder eines ans Auto schrauben.