Herne. . Die Stadt will 14 neue Schulsozialarbeiter einstellen. Möglich macht es das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung, aus dem Herne bis Ende 2013 jährlich 1,15 Mio Euro erhalten soll.
Die gute Nachricht: Die Stadt erhält jährlich 1,15 Mio Euro zur Einstellung neuer Schulsozialarbeiter. Der Wermutstropfen: Die Förderung ist bis Ende 2013 befristet.
Die Maßnahme kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern ist ein Teil des Bildungs- und Teilhabepaketes der Bundesregierung. Das Paket sieht vor, dass die Kommunen drei Jahre lang zur Installation von Schulsozialarbeitern 2,8 Prozent der Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Empfänger erhalten. Noch in diesem Jahr sollen maximal 14 neue Schulsozialarbeiter eingestellt werden, sagte gestern Dezernentin Gudrun Thierhoff im Jugendhilfeausschuss. „Wir wollen damit nicht nur Einzelfallhilfe leisten, sondern auch Strukturen schaffen.“
Die neuen Schulsozialarbeiter sollen bei freien Trägern beschäftigt werden. Alle Fäden sollen im Fachbereich Jugend bei zwei zentralen Koordinatorinnen zusammenlaufen. Um die Umsetzung zu beschleunigen, hat die Stadt die 14 Stellen bereits ausgeschrieben.
Gemäß der Empfehlungen der Landesregierung sollen vor allem Kinder und Jugendliche aus Hartz-IV-Familien in den Fokus genommen werden. Dabei soll es nicht nur um die Vermittlung von Leistungen aus dem Bildungspaket gehen, sondern auch um die Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein weiteres Ziel ist eine bessere Vernetzung von Jugend- und Schulsozialarbeit.
Als Träger der 14 neuen Kräfte sollen in diesem Spektrum erfahrene Gesellschaften zum Zuge kommen. Die Jugendkunstschule nennt Thierhoff ebenso wie die Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft (GBH) und die Gesellschaft Freie Sozialarbeit.
Einige Sozialarbeiter sollen nicht nur übergeordnete Aufgaben übernehmen und breite Angebote schaffen, sondern auch ausgewählten Schulen zugeordnet werden. „Die Auswahl nehmen wir zusammen mit der Schulaufsicht vor“, so Gudrun Thierhoff. Auch Grundschulen kämen in Frage. Kriterien sind unter anderem der Anteil von Kindern aus Hartz-IV-Familien und mit Migrationshintergrund sowie bereits vorhandene Stellen für Schulsozialarbeit (siehe Kasten).
Erste konkrete Projekte sollen bereits im Herbst in Angriff genommen werden. Und was passiert nach 2013? Gudrun Thierhoff hofft, dass die neuen Strukturen mit dem Auslaufen der Bundesförderung nicht zerschlagen werden. Wie eine Anschlussfinanzierung aussehen könnte, dafür fehlt ihr zurzeit jedoch die Fantasie.