Herne. Die Herzen von Oldtimer-Fans schlugen am Samstag in der City höher: Vor dem Rathaus trafen sich am Samstag die Teilnehmer der „Emscher-Valley-Rallye“ des Lions-Clubs.

Da stehen sie nun, die Alfa Romeo Spider, die Citroen DS 21 oder die Jaguar E-Typen. Allesamt artig aufgereiht vor dem Herner Rathaus. ein Modell schöner als das andere.

„Das Herz jedes Autofans schlägt heute höher“, sagt Oberbürgermeister Horst Schiereck kurz vor dem Startschuss der ersten „Emscher-Valley-Rallye“ des Herner Lions-Club Emschertal. Doch nicht nur die Herzen der Oldtimer-Fans schlugen an diesem Wochenende höher, denn der Erlös der Veranstaltung – bestehend aus Teilnehmer-Gebühren und Tombola-Erlös – wurde dem Ambulanten Kinderhospizdienst in Recklinghausen zur Verfügung gestellt.

Die Resonanz auf die Premiere der neuen Lions „Activity“ konnte sich sehen lassen, wie Ansgar Montag, Vorsitzender des Herner Lions Club Emschertal, erklärt. Zwölf Anmeldungen habe man vor der Veranstaltung seitens der Oldie-Besitzer auf dem Zettel gehabt; am Samstag wurden es dann gut doppelt so viele. Wohl auch deshalb, weil sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte.

„Diese Rallye ist unser jüngstes Kind, sozusagen unser Baby“ sagt Ansgar Montag und fügt an: „ Wir wollen, dass das Baby jetzt größer wird“, heißt: was die Weiterführung der Veranstaltung in den kommenden Jahren verspricht.

Die Begeisterung bei den Teilnehmern der Rallye war jedenfalls groß, und das trotz starker Konkurrenz am Nürburgring, wo an diesem Wochenende ein großes Oldtimer-Treffen stattfand.

Ullrich Eickhoff beispielsweise ließ es sich nicht nehmen, an der Rallye teilzunehmen. Der Herner Autoliebhaber ist mit seinem VW Käfer Typ 11 erschienen – Baujahr ’64 und trotzdem „nur“ 59 658 Kilometer auf dem Buckel.

„Normalerweise fahren wir nur bei Kaiserwetter“, sagt Eickhoff, der seinen beigefarbenen Käfer in Hamburg übernommen hat. Er hat Glück, denn die Sonne über Herne scheint an diesem Samstag wie vom Kaiser höchstpersönlich bestellt. Wie werksneu bestellt sah Eickhoffs Oldie vor dem Kauf allerdings nicht aus: „Der Wagen stand 37 Jahre still, bevor ich ihn erworben habe“, erzählt der Oldie-Fan und berichtet anschließend über eine 2000 Kilometer lange Fahrt in die Alpen, die er mit seinem alten „Schätzchen“ kürzlich unternommen habe.

Ganz so weit sollte es für die 23 Teilnehmer der Rallye diesmal allerdings nicht gehen. Vom Herner Rathausplatz ging es zunächst zur Zentrale der HCR in Herne, bevor nach kurzem Imbiss und Bus-Probefahrt Kurs auf Schloss Nordkirchen genommen wurde, dem „Westfälischen Versailles“, wie das größte Wasserschloss Westfalens auch genannt wird. Den Tag ließen die Autofans schließlich an der Maschinenhalle im Kunstwald Teutoburgia stilecht bei Currywurst und Pommes ausklingen.