Während Christian Stratmann im Mondpalast-Foyer die neuen Gäste begrüßt, kommt Thomas Rech schon wieder aus dem Bühneneingang – eine Besuchergruppe im Schlepptau.
Im Theater brandet derweil Applaus auf. „Auf der wilden Rita“ endet gerade. Wird auch Zeit, draußen wartet schon der Shuttle-Bus. Bei Christian Stratmanns ExtraTour ging es am Sonntagnachmittag rund. Ganz wörtlich.
Kaffeeklatsch im Kammerspielchen-Bühnenbild, eine Fotoausstellung im Hertener RevuePalast, Autogrammstunden und ein Gespräch mit Intendant Thomas Rech im Mondpalast. Dazu Rundgänge in allen drei Häusern – ohne Frage, viel zu erleben gab es bei der ersten ExtraTour, einer Art gleichzeitigem Tag der offen Tür in den drei Stratmann-Häusern.
„Eigentlich wollte ich ein Gelsenkirchener-Barock-Theater machen“, verrät Prinzipal Stratmann da etwa auf der Treppe im Mondpalast-Foyer, nur hatte Gelsenkirchen keinen Ort für seine Pläne. So landete er im alten Wanne-Eickeler Saalbau – und blieb. Erfolgreich sogar.
Der Mondpalast ist stets sehr gut besucht, bei umfeierten Vorstellungen. Stehende Ovationen, sagt Intendant Thomas Rech nicht ohne Stolz, hätten sie jeden zweiten Abend, das 500 Plätze große Theater sei mittlerweile „fast zu klein.“ Noch kleiner sind die Umkleiden der Schauspieler im Keller, die die Besucher ausnahmsweise betreten dürfen – auf direktem Wege über die Bühne, vorbei an Technik, Erste-Hilfe-Kasten und abgestellten Bühnenbildern. „Eigentlich darf man da gar nicht rein“, macht Rech auf dem Weg in die Katakomben noch mal deutlich, „das ist absolutes Sperrgebiet.“ Heute nicht.
Als „Experiment“ möchte Christian Stratmann seine ExtraTour verstanden wissen, ob sie wiederholt wird, darüber müsse erst noch entschieden werden. Zufrieden ist er für den Moment allemal. „Ich muss sagen, dass ich selbst überrascht bin“, gibt er zu. Dann muss er wieder raus ins Foyer, die nächsten Gäste warten schon.