Wanne-Eickel.. Die neuen Revierkönige heißen Michel Puljic und Marcel Nowaczyk alias „M.I.K.I. Diamond“

Ekstase! Anders lässt sich die Stimmungslage nach der Verkündung kaum beschreiben. Dutzende Fans kreischten um die Wette, Michel Puljic und Marcel Nowaczyk stemmten glückstrunken ihren Pokal Richtung Bayernzelt-Dach, und einige Augenblicke später saß Nowaczyk auf den starken Schultern seines Papas und badete genüsslich in der Menge.

Am nächsten Morgen waren Puljic, 22, und Nowaczyk, 21, noch recht verkatert. Lange Nacht, wenig Schlaf, aber so ist das eben als Königs-Paar. „Damit hätten wir nie gerechnet“, sagte Nowaczyk, die eine Hälfte der siegreichen „M.I.K.I. Diamond“. „Wir hatten gedacht, wir landen vielleicht auf Platz fünf. Da waren ja viele gute Kandidaten bei, die auch richtig Stimmung gemacht haben.“ Dabei waren es doch die beiden Herner, die vielleicht die meisten, auf jeden Fall aber die lautesten Fans mitgebracht hatten. Familie und Freunde und quasi die komplette Fußballmannschaft von Blau-Weiß Börnig haben geklatscht und geschrien, denn die Lautstärke war einer der beiden ausschlaggebenden Faktoren. Der andere war das Votum der Jury.

Die sollte drei Bereiche abdecken: Oliver Beerhenke den komischen, Pamela Falcon den gesanglichen und Michael K. den tänzerischen. Dass Beerhenke (das ist der Gemütliche von RTLs „Upps – die Superpannenshow“) mitentschieden hat, machte das Prozedere zwar kurzweilig, wirklich nötig war’s indes nicht: Die zehn Kandidaten machten allesamt in Musik. Einige coverten, die 17-jährige Sarah Fielhauer etwa, die vor Jahren mit ihren Eltern von Herne nach Baden-Württemberg gezogen ist. Mit einem Song von Milow eröffnete sie die Vorstellungsrunde – Moderator Oli Materlik lobte die Courage der jungen Frau: „Das ist ganz schön schwierig, hier als Erste rauszukommen. Da gehört viel Mut dazu.“ Andere Kandidaten präsentierten selbstkomponierten Schlager, wie Andreas Anders – nomen est omen, offenbar. Das Urteil der gebürtigen New Yorkerin Pamela Falcon: „I just wanna say wow!“ „Coper Voltion“, eine Schülerband, war rockig. Juror Oliver Beerhenke: „Wie die Jungs aussehen, da ist Tokio Hotel ein Scheißdreck gegen.“ Doch die meisten widmeten sich dem Rap. Benjamin Bobb etwa, unterstützt wiederum von Sarah Fielhauer. Beerhenke war mittelmäßig begeistert: „Ich kann mir das in so ‘ner Underground-Atmo richtig gut vorstellen. Aber hier im Bayernzelt hat es nicht funktioniert.“

Das konnte man den neuen Revierkönigen von „M.I.K.I Diamond“ nicht nachsagen, als sie aufspielten, standen die Zuschauer flugs auf den Tischen. Nachher sind Puljic, Nowaczyk und Fans mit dem Bus zum Herner Bahnhof, dort hätten sie noch ordentlich gefeiert, erzählte Marcel Nowaczyk am nächsten Tag mit heiserer Stimme. Ihr Preisgeld – 1000 Euro – haben sie also gut angelegt.