Wanne-Eickel. . Mit zwei neuen Fahrgeschäften, dem „Beach Jumper“ und dem „Salto Mortale“, lässt der Schaustellernachwuchs die Gäste durch die Luft hüpfen und wirbeln.

Sie sind beide unter 30, auf Kirmesplätzen groß geworden und betreiben auf der Cranger Kirmes zwei der vier Fahrgeschäfte, die zum ersten Mal am Rhein-Herne-Kanal Station machen: Harvey Wegener, 23, Schausteller in der fünften Generation, und Ronny Langenberg, 28, ebenfalls Schaustellerkind. Und noch etwas haben sie gemeinsam: Beide entdeckten das Vorbild für ihre Karussells im Ausland.

In Pamplona wurde Harvey Wegener auf ein Fahrgeschäft aufmerksam, das offene, doppelsitzige Gondeln an Auslegern im Kreis durch die Luft bewegt und die Gondeln dabei in unterschiedlichen Rhythmen auf und ab hüpfen lässt - die Idee für den „Beach Jumper“ war geboren. „Es ist ein bisschen wie fliegen“, sagt Wegener, „aber es ist trotzdem ein Karussell für die ganze Familie - mit Kindern ab acht Jahren.“ Denn eine gewisse Körpergröße sollten die Fahrgäste schon haben, um sicher zu sitzen.

Nach 48 verschiedenen Programmen kann Wegener die maximal 28 Gäste durch die Luft hüpfen lassen, wobei die Gondeln höchstens sieben Meter vom Boden abheben - für Crange moderat. Sollte ein Fahrgast trotzdem signalisieren, dass es zu doll wird, kann Wegener die betreffende Gondel im „Schongang“ fahren lassen, denn jeder Ausleger lässt sich separat schalten. Um die Fahrgäste besser im Blick zu haben, befindet sich der Platz für den Rekommandeur außerdem auf Gondelhöhe.

Von „Schongang“ kann beim „Salto Mortale“ von Ronny Langenberg keine Rede sein. Langenberg, dessen Eltern einen Mandelstand betreiben, entdeckte das rasante Hightech-Gerät in Frankreich, wo es seit zwei Jahren in Betrieb war. Seit einem Jahr ist der Dinslakener nun damit unterwegs, nachdem er es nach seinen Vorstellungen aufhübschen ließ: mit Rückwand und anderen Verkleidungen, die das Fahrgeschäft in Frankreich noch nicht hatte. Demnächst soll noch die Beleuchtung verbessert werden: „Eins nach dem anderen“, sagt Langenberg. Denn das Geld müsse erst einmal verdient sein. Der „Salto Mortale“ zielt auf ein flugfestes, schwindelfreies Publikum: Nicht nur der Looping in 23 Metern Höhe ist nichts für einen schwachen Magen; schon auf dem Weg dorthin dreht sich der Teller, auf dem die Sitzen montiert sind, um das Pendel, an dem er hängt. Einen Punkt zu fixieren, ist unmöglich, denn die Gäste sitzen mit dem Rücken zum Pendel und sehen bei jeder Umdrehung den Platz oder den Himmel vorbei fliegen: Fischbrötchen oder Pommes also besser erst nachher.