Herne. .

In Bochum haben Krankenhäuser und das Gesundheitsamt gemeinsame Anstrengungen gegen multiresistente Keime bei Patienten beschlossen. Auch in Herne ist nach Auffassung des ASB-Regionalverband Herne-Gelsenkirchen ein gemeinsames Vorgehen aller Akteure wünschenswert.

In den stationären Pflegeeinrichtungen des ASB würden bereits seit Monaten alle Neuaufnahmen und Bewohner, die in ein Krankenhaus verlegt werden oder aus der Klinik zurück in die Einrichtung kommen, auf die multiresistenten (MRSA) Keime getestet, so der ASB. Dabei arbeite er mit dem unabhängigen Hygieneinstitut Gelsenkirchen zusammen.

„Seit Februar haben wir bei mehr als 220 Bewohnerinnen und Bewohnern Abstriche genommen und diese auf MRSA untersuchen lassen“, sagt Tobias Ahrens, ASB-Fachbereichsleiter Pflege und Organisation. „In jedem der Fälle haben die Betroffenen oder deren Betreuer dem Screening zugestimmt.“ Es habe etwa ein Dutzend Bewohner gegeben, bei denen der Test einen Befall mit MRSA-Keimen gezeigt hat. Die meisten Betroffenen kämen aus der häuslichen Umgebung und nicht aus den Krankenhäusern.

Maßnahmen getroffen

Bei einem positiven Befund werden in der betroffenen Einrichtung Hygiene-Maßnahmen getroffen: Ein Einzelzimmer müsse her, Besucher und Personal müssten Handschuhe und Mundschutz verwenden und sich anschließend die Hände waschen. Zusätzlich nehme der Hausarzt eine „Sanierung“ vor und mache sich auf die Suche nach einem Antibiotikum, gegen das der Keim noch nicht resistent ist. Das könne Wochen dauern, sagt ASB-Pressesprecher Martin von Berswordt-Wallrabe.

„Schon jetzt gehen auch viele Krankenhäuser sehr gewissenhaft mit MRSA-Patienten um“, so Ahrens. Eine engere Vernetzung könne zusätzlich für einen besseren Informationsaustausch zwischen Hausärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sorgen, so Ahrens weiter.

Zum Hintergrund: Multi Resistente Staphylokokkus Aureus (MRSA) ist ein Bakterium, das gegen viele Antibiotika resistent ist. Die bloße Besiedlung der Haut oder der Wunde mit diesem Keim stellt noch kein Problem dar. Der Keim kann sich an unterschiedlichen Orten des Körpers ansiedeln. Dann besteht die Gefahr, dass die Bakterien in den Körper gelangen und dort Infektionen verursachen.