Herne. . Das Abschiedsgeschenk sorgte für Heiterkeit: die „Herner Motten-Kiste“ mit einem Bausatz für eine Miniaturausgabe der Hügelburg, über die sich der scheidende Baudezernent einst despektierlich geäußert hatte.
Er betrachtete Herne eigentlich nur als ein Sprungbrett auf seinem Karriereweg nach Düsseldorf. Dann ist er doch drei Amtsperioden geblieben, 24 Jahre lang, seit er 1987 als erster Beigeordneter einstimmig gewählt wurde. Nun feierte Jan Benedikt Terhoeven – Benedikt,so betonte Oberbürgermeister Horst Schiereck in seiner Rede, bedeute „der, über den gut geredet wird“ – mit Weggefährten aus Politik und Verwaltung seinen Abschied.
In der gemütlichen, aber dennoch feierlichen Atmosphäre der Maschinenhalle der Künstlerzeche Unser Fritz verbrachten er und die Gäste, die ihm zu Ehren gekommen waren, bei Jazzmusik, Häppchen und einem Grillbuffet einen schönen Abend.
Gut über ihn reden konnte Oberbürgermeister im Rückblick auf Terhoevens Dienstzeit tatsächlich. Er erinnerte an Planungs- und Bauprojekte, die der Dezernent, zwar nicht allein, aber federführend, verwirklicht hat. Die Renovierung des Schloss Strünkede, die Umgestaltung des Heinz-Rühmann-Platzes, die Beschleunigung der Linie 306, die Verwaltung des Baurechts am Regenkamp, die Neue Mitte mit der Akademie Mont-Cenis in Sodingen, ein regionaler Flächennutzungsplan, die Umgestaltung der Bahnhofstraße in einen Boulevard – mit kleinem Etat, dafür mit viel Talent, Arbeitswut und Fantasie sowie der Hilfe guter Mitarbeiter habe er eine noch viel längere Liste an Projekten geplant, entwickelt und zum Ende gebracht.
Das Abschiedsgeschenk, das ihm Horst Tschöke, Betriebsleiter Gebäudemanagement Herne, überreichte, nahm Terhoeven mit strahlendem Lächeln entgegen. Bei den Gästen sorgte es dagegen für lautes Lachen, handelte es sich doch um eine selbst gezimmerte Holzkiste: die „Herner Motten-Kiste“ mit einem Bausatz für eine Miniaturausgabe der Hügelburg, die im Kulturhauptstadtjahr hinter dem Archäologiemuseum die Gäste anlockte.
Nicht nur über die Reden und Geschenke zeigte sich Jan Terhoeven begeistert. Die Freude über die vielen Gäste, die in die Maschinenhalle am Kanal gekommen waren, um mit ihm einen gemütlichen Abend zu verbringen, war ihm anzusehen. Aufrichtig bedankte er sich bei seinen ehemaligen Mitarbeitern, insbesondere seinem „Büroteam in Perfektion“, für die loyale Zusammen- und Zuarbeit, die solide und offene Arbeitsatmosphäre, die ihm Rat und Verwaltung über all die Jahre entgegengebracht hätten, das Verständnis seiner Familie für seine Arbeit. Nun freut sich Jan Terhoeven auf eine weniger fremdbestimmte Zeit, die er mit einem Urlaub am Bodensee einläuten wird.