Herne. .

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Regionalverband Herne-Gelsenkirchen feiert seinen 90. Geburtstag. Auftakt war am Mittwoch ein Festakt in der Akademie Mont-Cenis.

Eigentlich, findet Albert Okoniewski, „sollte der Verband sich nicht selber gratulieren.“ Dass der Geschäftsführer des ASB-Regionalverband Herne-Gelsenkirchen e.V. das nicht ernst meinen kann, dürfte aber allen Anwesenden klar sein - elegante Damen und Herren (Oberbürgermeister Horst Schiereck mit violetter Krawatte), ein Buffet auf schneeweiß gedeckten Tischen und ein gut gefüllter Bürgersaal in der Akademie Mont-Cenis zeigen an: Hier gibt es sehr wohl etwas zu gratulieren.

Tatsächlich feiert der Verband in diesen Tagen seinen 90. Geburtstag. Trotz des stattlichen Alters handele es sich aber trotzdem „um einen recht jungen Verband“ betont Okoniewski im Hinblick auf die vielen jungen Samariter. Ohne die Mitglieder und Mitarbeiter, da waren sich alle Redner an diesem Mittwochvormittag einig, liefe beim ASB gar nichts. Und so schien hinter dem Festakt die Idee zu stehen, den Samaritern und Samariterinnen ein wenig was zurückzugeben - sie also, wie das an Geburtstagen üblich ist, zu beschenken. Für musikalische Untermalung sorgte Musikschulleiter Christian Ribbe mit dem Ensemble Kunterbunt der Regenbogenschule. Die kleinen Musikanten im Grundschulalter machen beim JeKi-Programm mit („Jedem Kind ein Instrument“), welches der ASB unterstützt. Passend zum Geburtstag wartete der ASB nicht nur mit einem Poster auf, auf dem sämtliche Aktivitäten des ASB zeichnerisch verewigt wurden, sondern auch mit einem Demenz-Lesebuch, liebevoll illustriert und ab jetzt im Handel erhältlich. Albert Okoniewski: „Wir wollen damit eine Tradition begründen und jedes Jahr ein Buch zu einem Thema veröffentlichen, das uns wichtig ist.“

Für eine Perspektive „von außen“ auf die Verbandsarbeit sorgte Wolfgang M. Heffels, Prorektor der Katholischen Hochschule NRW in Köln. Er wies auf gesellschaftliche Probleme und Gegebenheiten hin, die auch heute die Arbeit der Samariter notwendig machen: „Was immer zu kurz kommt, ist die Solidarität. Solidarität, das bedeutet: Mit den Mitmenschen durch das Leben gehen.“ Und Solidarität, so Heffels, könne nicht auf den Staat übertragen werden, auch wenn dieser dem Sozialstaatsgebot folge: „Solidarität liegt in unserer Verantwortung.“

Der ASB, so Oberbürgermeister Horst Schiereck, biete „beherzte Hilfe im Notfall und engagierte Begleitung in allen Lebenslagen“. Um die ganze Bandbreite der ASB-Leistungen oder zumindest einen Teil davon zu zeigen, musste es zum 90-Jährigen ein richtiger Knaller sein: „Eine Rundreise auf vier Pfoten“ hieß dann auch der aufwendig produzierte Kurzfilm, in dem ein schlappohriger Vierbeiner sich die Arbeit des ASB mal genauer anschaut. Zum Beispiel die Pflegeeinrichtung Gelsenkirchen-Buer, die als einzige ASB-Einrichtung dieser Art eingetragenes Mitglied in einem Fußballverein ist, wie Albert Okoniewski verrät. Welcher Verein das ist? Na, die Königsblauen natürlich.