Herne. .
Die ganze Siedlung freut sich: Komplett neu und viel besser soll der Spielplatz werden, der derzeit an der Schadeburgstraße entsteht. Vorher war hier, am Eingang des Kunstwaldes, nur eine Wiese, und die war nicht gerade ein Schmuckstück für die Teutoburgia-Siedlung.
Manchmal, berichten Teutoburgianer, wenn Besuch von außerhalb kam, dann war der richtig begeistert von den alten Bergmanns-Häuschen, sagte aber auch: Die Siedlung verdient mehr als diese Hundetoilette. Damit ist bald Schluss: Der Regionalverband Ruhr (RVR) baut dort, wie berichtet, einen kleinen, aber besonders feinen Spielplatz, der nicht nur zur Bespaßung der Kinder beiträgt, sondern auch das dominierende Thema des Ortsteils fortsetzt: den Bergbau. Doch die Umsetzung sorgt für Unmut.
Heinz-Werner Seidel, einer der Initiatoren, steht voll und ganz hinter dem Projekt: „Das wird nicht so ein 08/15-Spielplatz mit ‘nem Sandkasten.“ Er spricht vom „Baukasten-Prinzip“ – sollten sie feststellen, dass das Angebot zu klein ist, dass mehr Kinder dort spielen als erwartet, dann kann der Platz relativ schnell erweitert werden. Rutschen, Schaukel, Wippe, das alles wird die Jungs und Mädels aus dem Herner Nordosten erfreuen. Dass das knapp 3000 Quadratmeter große Gelände ausschließlich von Kindern, nicht von Jugendlichen genutzt werden soll, hatte die an der Planung beteiligte Kinderanwältin Nuray Gökcen-Sülü schon bei Baubeginn moniert. Stolz sind sie in der Siedlung jedoch auf den „bergbaulichen Charakter“, den der Platz bekommt. Zwei Grubenwaggons von der Marler Zeche Auguste Victoria und zwei Seilscheiben des Dortmunder Pütts Hansa werden den Bereich schmücken. So entstehe zusammen mit dem Kunstwald und dem Fördergerüst ein „Ensemble“, freut sich Mit-Initiator Wolfgang Brauner, der früher selbst auf Teutoburgia malochte.
Unzufrieden sind die Initiatoren indes mit der Informationspolitik der Stadt. Auch Henny Marquardt, die Sodinger Bezirksbürgermeisterin, hat sich nun eingeschaltet. „Von der Verwaltung“, klagt sie, „kommt gar keine Rückmeldung.“ Die Bezirksvertretung wisse gar nichts. „Man hätte uns zumindest einen Sachstandsbericht zukommen lassen müssen.“ Es wisse zum Beispiel niemand, wann der Spielplatz denn nun eingeweiht wird. Bei Baubeginn im vergangenen Herbst war ursprünglich das Frühjahr 2011 anvisiert worden. Einige Geräte stehen schon, es fehlen indes noch die Grubenwaggons und die Seilscheiben. Inzwischen gehen sie in der Teutoburgia-Siedlung davon aus, dass die Eröffnung irgendwann im Sommer gefeiert wird.
Marquardt wüsste dennoch gerne Genaueres. Sie ist erzürnt: „Keiner weiß, wie’s weitergeht, die Leute sind verunsichert. So geht das nicht.“