Herne. Nach einem Schlaganfall zählt jede Minute - diese und weitere wichtige Informationen brachte am Donnerstag das Infomobil der Initiative „Ruhrgebiet gegen den Schlaganfall“ vor dem EvK an den Bürger.

„Time is Brain“ – „Zeit ist Gehirn“, nach einem Schlaganfall zählt jede Minute. Denn je länger die Mangelversorgung mit Sauerstoff des Gehirns andauert, desto größer ist auch der bleibende Schaden.

Vor dem Evangelischen Krankenhaus (EvK) an der Wiescherstraße parkt am Donnerstag das Infomobil der Gesundheitsinitiative „Ruhrgebiet gegen den Schlaganfall“. Die Oberärztin der Neurologie, Dr. Sylke Düllberg-Boden, wird von einem Team aus Arzthelferinnen und Pflegekräften unterstützt. Bürger haben die Möglichkeit, sich im und ums Mobil zum Thema „Schlaganfall“ zu informieren, sich auf Risikofaktoren testen zu lassen, oder Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen.

„Wir möchten die Leute dafür sensibilisieren, dass ein Schlaganfall immer ein Notfall ist“, sagt Delia Kruse, Arzthelferin. Bei plötzlichen eintretenden Symptomen wie Sehstörungen oder halbseitiger Lähmung solle man sofort das Krankenhaus aufsuchen oder einen Krankenwagen rufen. Oft entsteht ein Schlaganfall durch eine Thrombose im Gehirn. Das Blutgerinnsel, der sogenannte Thrombus, kann bei der Lyse-Therapie mit einer Infusion aufgelöst werden. „Allerdings geht das nur in den ersten vier Stunden. Und vorher muss noch ein CT gemacht werden“, erklärt Kruse. Das EvK hat eine eigene Station für frische Schlaganfallspatienten. Acht Betten, alle mit Monitorüberwachung.

Christel Bunse ist zum Mobil gekommen, um sich durchchecken zu lassen. Die 69-jährige hatte bereits zwei Schlaganfälle, deshalb ist bei ihr das Risiko erhöht. Nach einem Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdrucktest füllt Bunse noch zwei Fragebögen aus, die weitere Auskunft über Risikofaktoren wie Rauchen, Fälle von Schlaganfall in der Familie oder Diabetes geben sollen. Danach führt sie ein abschließendes Gespräch mit der Oberärztin.

Als nächste sind Ursula und Richard Rutkowski an der Reihe. Richard Rutkowski ist seit 2004 zuckerkrank. Außerdem hat der 59-jährige Übergewicht, ein weiterer Risikofaktor. Auch Ursula Rutkowski hat leichtes Übergewicht und einen erhöhten Cholesterinspiegel. Dr. Düllberg-Boden rät zu einer Ernährungsberatung, um das Gewicht zu senken und einen Risikofaktor auszuschließen.

„Ich ziehe ein positives Fazit“, sagt Dr. Sybille Düllberg-Boden, „die Termine waren alle schon am ersten Tag vergeben, wir sind auf viel spontanes Interesse gestoßen.“