Herne. Danke für die Musik: Die Show „ABBA hautnah“ begeisterte die Besucher im Kulturzentrum. Präsentiert wurden die größten Hits, eingebettet in eine informative Rahmenhandlung.

„ABBA hautnah“ rissen am Donnerstag mit ihrer Show den Großteil des Publikum im Herner Kulturzentrum von den Sitzen - und zwar mit einem schwungvollen und bunten Tribut an die vier wohl berühmtesten Schweden der Welt. Die größten Hits und auch einige unbekannte Stücke wurden live präsentiert, abgerundet durch eine Rahmenhandlung.

Noch ist der Vorhang geschlossen, eine weibliche Stimme ertönt. „A-B-B-A?“ fragt sie ungläubig. „Ja, aber eigentlich spricht man das Abba aus“, antwortet eine männliche Stimme. Sie gehört Stig Andersen (Matthew Cutts), dem Manager der Band. Die weibliche Stimme teilt ihm eine Garderobe zu. Die müsse er sich aber mit Cindy und Bert teilen, heißt es. Stig kommt vor den Vorhang und läuft zu einem Stehtisch. „Ihr seid das Maskenteam von Cindy und Bert?“ fragt er mit leichtem Akzent und charmantem Lächeln ins Publikum.

Es ist 1974, wir befinden uns in Brighton, England. ABBA sind im Begriff, mit ihrem Welthit „Waterloo“ den Eurovision Song Contest zu gewinnen. Andersen streut noch ein paar Informationen ins Publikum, aber dann geht es auch schon los. Vorhang auf für ABBA!

Drei riesige Discokugeln schweben über der Bühne, darunter steht die Band: Ein Percussionist, Schlagzeuger und Bassist, außerdem eilt Stig ans Keyboard. Agnetha und Anni-Frid (Karin Hylander und Susanne Hayo) zeigen in knappen, weiß-goldenen Kostümchen ihre Krallen. Die Show legt mit „Tiger“ einen fulminanten Start hin. Der Sound ist originalgetreu. Die Kostüme, mit denen die verschiedenen Phasen der Band symbolisiert werden, sind bis hin zu den silbernen Plateau-Stiefeln authentisch. Hin und wieder bringt Stig Andersen dem Publikum die ABBA-Historie witzig und informativ näher, während die Songs von der Band in chronologischer Reihenfolge gespielt werden. „Wir haben intern so einen kleinen Wettbewerb laufen: Welche Stadt rockt am meisten? Herne wird als heißer Favorit gehandelt“, sagt Anni-Frid. Das lassen sich die Herner nicht zweimal sagen und bei „Take a chance on me“ tanzt der Großteil des Publikums mit. Mit beeindruckender Ausdauer und Professionalität singen und tanzen die beiden Mädels. Bei „Why did it have to be me?“ zeigt Benny bzw. sein Doppelgänger, dass er neben Gitarrensolos auch gesanglich etwas drauf hat. Nach drei Stunden – inklusive Pause – nimmt die Zeitreise mit „Thank you for the music“ ein Ende. Auf den Sitzen hält es längst keinen mehr. Unter tosendem Applaus schließt sich der Vorhang.