Herne. . Elisabeth Röttsches und Holger Wennrich zeigen ab heute in der Alten Druckerei 1926 vier Malerinnen und Maler aus dem Kreis der Kuboshow-Künstler.

Elisabeth Röttsches hat „Wände, die nach Kunst rufen“. Holger Wennrich kennt Künstler, die Ausstellungsräume suchen. Jetzt haben sich die Buchhändlerin und der Begründer und Veranstalter der Kuboshow zusammengetan. In der Alten Druckerei 1926 zeigen sie „Abstraktes, Florales und kuriose Köpfe“. Die Ausstellung mit Arbeiten von zwei Künstlerinnen und zwei Künstlern wird heute um 19 Uhr an der Bebelstraße 18 eröffnet.

Auch wenn die Dimensionen der in den Flottmann-Hallen etablierten Kunstmesse ganz andere sind: Röttsches und Wennrich haben sich auf den Begriff „die kleine Schwester der Kuboshow“ geeinigt. Weil Kerstin Heymann, Adam Michnia, Dirk Pleyer und Friederike Graben allesamt zum Stamm der Kuboshow-Künstler gehören. Michnia etwa war mehrfach Preisträger. Und weil „die Marke Kuboshow in Herne bekannt ist, so dass dahinter Qualität vermutet wird“, wie Holger Wennrich, im Hauptberuf Stadtmarketing-Geschäftsführer, voraussetzt.

Organisches und Rundes

Ein gewisses „romantisches Moment“ verbinde die Positionen, so sieht es Holger Wennrich, der sich mit (Kuboshow-Besucherin) Elisabeth Röttsches problemlos auf eine Auswahl geeinigt hat. Als einziger dem Gegenständlichen verhaftet ist Adam Michnia: Einer seiner kuriosen Figuren quellen Worte aus den Ohren, einem anderen stopft ein Fisch das Maul. Michnia ist in Polen geboren und hat an der Folkwang Schule in Essen studiert. Von Haus aus Grafikdesigner (FH Dortmund) ist Dirk Pleyer, Mitglied im Künstlerhaus Dortmund und in diesem Jahr Förderstipendiat der Stadt Linz. Seine vorwiegend in Blau- und Grüntönen gehaltenen abstrakten Landschaften auf Leinwand oder Karton setzen sich aus Flächen, Strichen und Spritzern zusammen.

Organischer muten die Formen von Friederike Graben an. Rundes dominiert in den Aquarellen der Künstlerin, die in Düsseldorf Bildhauerei studiert hat, bevor sie sich auf die Malerei verlegte. Kerstin Heymann schließlich stammt als einzige nicht aus der Region. Sie hat nach dem Studium von Kunst, Kunstgeschichte und Grafik in Kiel das Florale entdeckt und malt mit Acryl und Öl auf Leinwand und Baumwollstoffen großformatige dezent farbige Blüten.

Bis auf Dirk Pleyer sind heute Abend alle Künstler vor Ort. Auf „schwierige“ Eröffnungsreden wird bewusst verzichtet, heißt es, stattdessen kann im lockeren Rahmen mit den Künstlern geplaudert werden. Sie bringen insgesamt um die 100 Arbeiten mit, die zum Teil hängen, zum Teil aber auch als eine Art „offenes Lager“ anzuschauen sind .