Herne. .

Empfängern von Transferleistungen bietet der Caritasverband Herne kostenlose Beratungsbesuche von geschulten Energieberatern an. Mehr als 100 Haushalte nahmen das Angebot bereits an.

Wer Energie sparen will, muss sich – völlig unbequem – einschränken? Falsch! Die Energieberater des Caritasverbands Herne haben Tipps und Tricks parat, die zeigen, wie einfach Energiesparen sein kann. „Für uns ist entscheidend, was man präventiv tun kann, um hohe Energiekosten zu vermeiden“, so Caritas-Geschäftsführer Ansgar Montag. „Dadurch, dass man sein Verhalten leicht ändert, lässt sich schon eine Menge erreichen – ganz ohne Komfortverlust.“

Seit September des vergangenen Jahres bildet die Herner Caritas Energieberater aus. Seit Oktober besuchen 14 Mitarbeiter in Zweierteams Haushalte im Stadtgebiet, um vor Ort Einsparmöglichkeiten aufzufinden. Über 100 Haushalte haben das kostenlose Angebot der Caritas bereits angenommen. „Es richtet sich an Empfänger von Transferleistungen, obwohl der Bedarf auch in anderen Haushalten gegeben ist“, sagt Montag.

Zwei Besuche sind nötig, um das Einsparpotenzial eines Haushalts auszuschöpfen. „Zunächst gehen wir von Raum zu Raum und schauen uns an, wo etwas gemacht werden kann“, sagt Detlef Egert, der gemeinsam mit Michaela Gansel als Energieberater unterwegs ist. Welche Beleuchtungsmittel werden genutzt? Gibt es Steckerleisten zum Ein- und Ausschalten? Stecken Stecker in Steckdosen, so dass Elektrogeräte unnötig Strom fressen? „Dass eine Waschmaschine zehn Watt verbraucht, nur weil der Stecker steckt, war mir selbst vorher ja auch gar nicht bewusst“, weiß Egert nun durch seine Tätigkeit als Energieberater.

Nach dem ersten Besuch werden die gesammelten Informationen ausgewertet. „Beim zweiten Termin bauen wir dann die Teile ein, die helfen, den Energie- und Wasserverbrauch zu verringern“, erläutert Egert.

Energiesparlampen, Wasserspar-Duschköpfe, Zeitschaltuhren – welche Hilfsgeräte installiert werden, wird individuell auf die Bedürfnisse in den Haushalten abgestimmt. Insgesamt 832 Geräte wurden bereits installiert. Ein Starterpaket mit solchen Soforthilfen stellt die Caritas kostenfrei zur Verfügung. „Die Anschaffung wäre mit Kosten verbunden. Solche Investitionen können viele Haushalte aber einfach nicht aufbringen“, sagt Projektleiterin Nicole Amann-Lichtleutner. Außerdem geben die Energieberater bei ihrem zweiten Besuch Tipps, wie man durch kleine Verhaltensänderungen noch mehr Strom und Wasser sparen kann.

Durchschnittlich seien für Bezieher von AGL II oder Sozialhilfe 92,54 Euro Stromkosten jährlich einzusparen. Bezieher von Wohngeld müssten für Strom, Wasser und Heizenergie durchschnittlich 134,26 Euro weniger zahlen.