Herne. .

Die Gründung von vier Tochtergesellschaften in der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft sorgt bei der Gewerkschaft Verdi und der Mitarbeitervertretung für einen Sturm der Entrüstung.

Wie berichtet, unterscheidet die Ev. Krankenhausgemeinschaft seit Jahresbeginn zwischen einem gemeinnützigen Bereich, der die Krankenhäus-er einschließt, und einem gewerblichen Bereich, der sich auf Dienstleistungen wie Wäscherei, Küche oder Zentralsterilisation bezieht. „Die Neuordnung zum Jahreswechsel ist ohne Proteste aus der Mitarbeiterschaft erfolgt“, hatte Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter mitgeteilt.

Von wegen. Die Mitarbeitervertretung fühlt sich von dem Schritt überrollt. Stefan Konrad, der Vorsitzende, sieht das Gremium nicht ordnungsgemäß beteiligt. Das bei Ausgliederungen vorgeschriebene Mitberatungsverfahren, so Konrad in einem Info-Papier an die Mitarbeiter, sei von der Geschäftsführung nur in einem Fall eingeleitet worden, in einem weiteren Fall lediglich angekündigt. „Ein notwendiger Abschluss fehlt“, stellt er fest. Deshalb sei auch das Kirchengericht eingeschaltet worden.

Die Gewerkschaft Verdi wirft dem Krankenhausträger vor, „mit Nebelkerzen und Schönreden“ die wahren Absichten der Ausgliederung zu verschleiern. Ein strategisches Ziel sei es offenbar, die unliebsame Mitarbeitervertretung zu schwächen, meint Verdi-Chef Norbert Arndt. Statt eines starken Gremiums, das 1700 Beschäftigte vertritt, gebe es fortan vier Betriebsräte für unterschiedliche Bereiche.

Vor allem aber sei es „offensichtlich“ Ziel des Hauses, Löhne zu senken und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern: Geplant sei die Anwendung von „weltlichen“ Tarifen in den neuen Töchtern mit „deutlich schlechteren Bedingungen“. Für Neueinstellungen gelten diese sofort, so Arndt weiter. Nicht zuletzt solle auch die betriebliche Regelung der Gewährung von Jubiläumszahlungen für die Outgesourcten wegfallen. Das nennt der Verdi-Chef rechtswidrig.