Herne. .
Für 24 Mitarbeiter von Entsorgung Herne ist Weihnachten 2010 kein ruhiges, besinnliches Fest, sondern ein Dauereinsatz: Sie haben die undankbare Aufgabe, die Straße im Stadtgebiet befahrbar zu halten -- mit immer bescheideneren Mitteln.
Um Schnee und Eis in den Griff zu bekommen, haben sie in den vergangenen Wochen schon 800 Tonnen Salz auf die Straßen gestreut - „so viel wie noch nie“, sagt Bernd Westemeyer. Und trotzdem kann der Chef von Stadtentsorgung Herne nicht abstreiten: „Es ist Land unter.“
In dieser Woche sind zwar noch einmal 25 Tonnen Salz geliefert worden. „Aber die hüten wir wie einen Schatz - für ganz schlimme Fälle“, so Westemeyer. Ansonsten ist das eigens nach den Erfahrungen des vergangenen Winters um ein Drittel erweiterte Salzlager leer gefegt. Als in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Regen, dann erneut Schnee einsetzte, streuten die Mitarbeiter von Entsorgung Herne die Hauptstraßen mit 60 Tonnen Splitt ab - um wenige Stunden später nach erneutem Schneefall die Aktion zu wiederholen. „Wir setzen ein Kalksandsteingemisch ein, das hinterlässt nicht ganz so arge Spuren wie Glasasche“, sagt Westemeyer. 250 Tonnen davon hat Herne gebunkert, zehn weitere schon nachbestellt. Das ist auch gut so, denn selbst das flüssige Magnesium-Chlorid-Gemisch, das gegen Eisbildung eingesetzt wird, ist nicht mehr zu bekommen.
Den Schnee zur Seite zu räumen, bringe nicht viel: „Dann beschweren sich Anwohner, weil ihre am Rand abgestellten Pkw eingemauert sind. Schieben wir den Schnee auf den Bürgersteig, können die Müllwerker die Tonnen nicht mehr entsorgen“, beschreibt Westemeyer das Dilemma.
Fürs nächste Jahr müsse wohl „noch eine Schüppe“ draufgelegt werden: sei es durch eine weitere Vergrößerung des Salzlagers oder durch weitere Fahrzeuge. Nur: Zum Nulltarif gibt’s das nicht.