Herne. .

Ja, nein, vielleicht? Beim Speed-Dating bleiben den Teilnehmern genau sieben Minuten, um sich zu entscheiden. Bei knisterndem Kaminfeuer bekamen 15 Singles in Herne die Chance, neue Bekanntschaften zu machen.

„Schon 35 und noch immer keinen Mann gefunden - irgendwas mache ich falsch“, ja Singles wie „Shiny“ haben es nicht immer leicht. Vielleicht hilft das „schnelle Dating“. Für ungeduldige, einsame Herzen wie sie hat Rona Linke (29) ihre Speed-Dating Agentur Suchmenschine ins Leben gerufen. Bei knisterndem Kaminfeuer bekamen fünfzehn Singles am Dienstagabend die Chance, neue Bekanntschaften zu machen. Wobei der allgemeine Frauenüberschuss wieder mehr als deutlich wurde: Fünf Männer und zehn Frauen kamen zum Querschlag in Wanne. „Normalerweise läuft das mit Voranmeldung. Damit genau diese Überlappungen nicht passieren“, erklärt Linke.

Sieben Minuten haben die Teilnehmer nun jeweils Zeit sich zu beschnuppern. „Shiny“ hatte bisher kein Glück: „Beide Dates waren nicht so . . .“, die Blondine rümpft die Nase. Ihre Namen können die Teilnehmer der Anonymität wegen ändern. Zudem bekommen alle einen Bewertungsbogen. Je nach Interesse wird angekreuzt: Ja, nein, vielleicht. Linke wertet die Bögen hinterher aus und gibt Kontaktdaten nur weiter, wenn von beiden Seiten Interesse besteht. „So erspart man sich unangenehme Situationen“, schmunzelt sie.

Zum ersten Mal in Herne

Linke veranstaltet ihr Speed-Dating zum ersten Mal in Herne. „Ich wollte erstmal ausprobieren, wie viele kommen. Deswegen ist die Veranstaltung heute kostenlos und ohne Anmeldung“. Normalerweise kostet ein Dating-Marathon bei Suchmenschine 24 Euro.

Da es dieses Mal auch keine Altersbegrenzung gibt, scheiden die meisten männlichen Teilnehmer für S. und S. (beide weiblich und 29) schon vorab aus. „Wir sind zum ersten Mal beim Speed-Dating. Bisher ist es ein schöner und interessanter Abend, nur die Männer sind nicht ganz unsere Altersklasse“, kichern die zwei.

Bei Sternchen (47), ebenfalls weiblich, liegt das Problem nicht beim Alter, sondern, wie bei so vielen Single-Frauen, im Anspruch. Ihr Fazit nach zwei Mini-Dates: „Ging so. Aber ich könnte mir vorstellen, dass aus einem Speed-Date was wird, wenn die Gäste etwas besser ausgewählt sind“.

Den Männern fiel es bei der großen Auswahl attraktiver Frauen deutlich leichter ein Ja-Kreuzchen zu machen. Adam (50) ist auch zum ersten Mal beim Speed-Dating und aufgrund der Männerunterzahl schon etwas aus der Puste: „Man ist non-stopp dran. Irgendwann wird die Zunge trocken.“ Aber er hat sie vielleicht gefunden: „Eine Dame war dabei, mit der würde ich mich sofort noch mal treffen“, sagt er. Diese Art des Datings ist für ihn vor allem praktisch. „Wenn ich mir vorstelle, sie alle einzeln zu treffen – was für ein Aufwand das wäre. Und das Internet ist mir zu unpersönlich.“ Vielleicht hat Adam ja Glück und seine Auserwählte hat auch für ihn ein Ja auf ihrem Bewertungsbogen markiert.