Wanne. .

Der Mondpalast von Wanne-Eickel lud am Sonntag zum Tag der offenen Tür, und die Leute strömten in Scharen zur Wilhelmstraße.

Und Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann ließ es sich nicht nehmen, die Besucher selbst durchs Theater zu führen. „Ich versuche damit zu zeigen, dass der Mondpalast ein persönlich geführtes Haus ist“, erklärt Stratmann und weist zudem darauf hin, dass er den Besuchern vor Aufführungen den Weg zu den Sitzplätzen oder sogar auch zur Toilette zeigt – ganz persönlich also.

Vor dem Rundgang erzählt der gebürtige Verler einiges zur Geschichte des Mondpalastes: „Über sich selbst lachen, das konnte man im Ruhrgebiet lange nicht“, so Stratmann. Schon deshalb sei es Zeit gewesen für ein großes Volkstheater. Aber warum eigentlich der Name Mondpalast? „In Wanne-Eickel erwartet man alles, nur keinen Palast“, erklärt Stratmann. Mit dem Mond von Wanne-Eickel könne allerdings jeder etwas anfangen. Eine gute Mischung, wie der studierte Sozialwissenschaftler findet.

Anschließend führt er hinunter in die Katakomben des ehemaligen Saalbaus, mit Blick in die Garderobe der Schauspieler, bevor es schließlich auf „den Weg der Gladiatoren“ geht, wie Stratmann die Treppe hinauf zur Bühne selbst bezeichnet. Und plötzlich stehen die Besucher da, wo sonst immer die Schauspieler von den Zuschauerplätzen zu beobachten sind. Zum ersten Mal tut sich den Besuchern auch der Blick hinter die Kulissen auf. Besonders von der neuen Drehbühne sind viele angetan. „Diese Bühne wird von Hand gedreht – das hat den Vorteil, dass wir keinen Motor kaufen müssen“, sagt Stratmann mit einem Schmunzeln.

Das Interesse an einen zukünftigen Besuch im Mondpalast scheint bei den Besuchern nun noch stärker vorhanden zu sein. „Die Lust war bei mir aber auch schon vorher geweckt“, sagt der Berliner Ralph Rohrbach. Der 52-jährige ist erst seit einer Woche aus beruflichen Gründen in Wanne-Eickel und sondiert zur Zeit das kulturelle Angebot des Stadtteils. Das Volkstheater war ihm sofort ins Auge gestochen.