Vom 1. Januar an reduzieren die Herner und Wanne-Eickeler Apotheken ihren Notdienst: Künftig wird es im Stadtgebiet nur noch eine Apotheke geben, die während der Notdienstzeit geöffnet ist.
Die Öffnung rund um die Uhr bleibt - wie bisher - in einer Apotheke erhalten; der zusätzliche verkürzte Notdienst von 8.30 bis 20 Uhr in einer weiteren Apotheke entfällt mit Beginn des neuen Jahres dagegen ersatzlos.
Hans-Georg Kissel, der für seine Apotheker-Kollegen den Notdienst organisiert, begründet den Schritt mit einer sehr geringen Nachfrage der verkürzten Notdienstzeit: „Ich hatte in dieser Woche in meiner Apotheke in Crange gerade einen Kunden, der während der verlängerten Öffnungszeit kam“, schildert er die Situation. Der geringen Nachfrage ständen auf der anderen Seite zu hohe Kosten entgegen: „Entweder ich sitze hier selbst - oder ein Mitarbeiter, den ich entsprechend dafür bezahlen muss.“ Die 2,50 Euro, die Kunden bezahlen müssen, die den Notdienst in Anspruch nehmen, deckten die Aufwendungen bei Weitem nicht.
Größere Schwierigkeiten oder Proteste seitens der Kunden erwartet er nicht: „Zum einen bleibt der Rund-um-die-Uhr-Notdienst wie bisher bestehen; zum anderen gibt es auch jetzt schon Apotheken, die sowieso bis 20 Uhr geöffnet sind.“ So habe auch die Apothekerkammer dem ausschließlichen 24-Stunden-Notdienst durch nur eine Apotheke für Herne und Wanne-Eickel zugestimmt.
Die „Doppelbesetzung“ beim Notdienst geht noch auf die Zeit vor dem Städtezusammenschluss zurück; erst vor acht, neun Jahren, so Kissel, hätten sich die Herner und Wanne-Eickeler Apotheken bei den Notdiensten zusammengetan. Zur Teilnahme daran sind die Apotheken gesetzlich verpflichtet; nach einem Rotationsverfahren ist jede der insgesamt 39 Apotheken in bestimmten Abständen „dran“. Demnächst jedoch nicht mehr so häufig: Bei 365 Tagen ergeben sich für die 39 Apotheken etwa zehn Dienste pro Jahr.