Herne. .

Mehrere Buchstaben-Kombinationen in Auto-Kennzeichen sind gesperrt. Weitere Einschränkungen, heißt es bei der Stadt, sind in Herne nicht nötig.

Wohnort, Initialen, Geburtsdatum -- so manches Kfz-Kennzeichen hat etwas zu erzählen. Manchmal dienen sie auch dazu, Gleichgesinnte auf den ersten Blick zu erkennen. Eine Zweckentfremdung des Kennzeichens ist besonders bei Rechtsextremen beliebt. Deshalb sind einige Buchstaben und Buchstabenfolgen nicht erlaubt.

Brandenburg geht nun mit einem Erlass verstärkt gegen die Zweckentfremdung bei Rechtsextremen vor. NRW und somit auch Herne hingegen bleiben bei der Standard-Regelung, die bereits Einschränkungen vorsieht. „Bisher gab es keine Probleme mit Wunschkennzeichen“, berichtet Hans Laboch, Leiter der Zulassungsstelle in Herne, „deswegen halten wir uns an den Runderlass“.

Aus besagtem Runderlass von 1988 geht hervor, dass die Buchstabenkombinationen NS, KZ (Konzentrationslager), SA (Sturmabteilung), SS (Schutzstaffel) und HJ (Hitlerjugend) -- allesamt Begriffe aus dem Nationalsozialismus (NS) -- verboten sind. „Diese Kombinationen sind für den Sachbearbeiter gesperrt, die kann er also erst gar nicht aufrufen“, erklärt Laboch.

Die Städte sind befugt, darüber hinaus weitere Kombinationen zu sperren. So ist in Dortmund zu den fünf Abkürzungen auch die Kennzeichen-Kombinationen HH 88 gesperrt, die in rechtsextremen Kreisen als Erkennungszeichen gilt und „Heil Hitler“ bedeutet (8 = achter Buchstabe des Alphabets). In Köln hingegen sind wegen der Ortskennung K die anschließenden Buchstaben Z und ZZ nicht erlaubt; in Bayern sind weitere Erlasse im Gespräch.

Fehlende Nachfrage

In Herne sehe man zu weiteren Einschränkungen aufgrund fehlender Nachfrage noch keinen Grund, heißt es in der Zulassungsstelle. Solange von der neuen Landesregierung nichts Neues komme, bleibe die Stadt bei der bislang vorgegebenen Linie, sagt Laboch.