Herne. .

Die Klasse 10 d der Realschule Strünkede beteiligt sich mit einem Tanz an der Ruhrtriennale 2010. Die WAZ besuchte die Proben in der Bochumer Jahrhunderthalle.

Obwohl bereits viele Zugvögel in Richtung Süden flattern, findet am Sonntag in der Bochumer Jahrhunderthalle gleich zweimal die große „Konferenz der Vögel“ statt. Um 12 Uhr und 16.30 Uhr werden über 100 Jungdarsteller im Rahmen der Ruhrtriennale 2010 das persische Epos von Fariduddin Altar als Tanztheater vorführen. Mit auf der Bühne steht die Klasse 10 d der Realschule Strünkede.

Um bei der Ruhrtriennale auftreten zu dürfen, müssen die jungen Schauspieler vor allem eines: proben. Im Juni haben die 25 Schüler daher die Malkästen zur Seite gelegt und seitdem jede Woche während des Kunstunterrichts Tanzschritte einstudiert. In der Woche vor der Aufführung müssen sie nun von Montag bis Sonntag jeden Tag zu den Abschlussproben in die Jahrhunderthalle. „Am Dienstag waren wir neun Stunden hier“, berichtet Berit Korneffel. Der hohe Arbeitsaufwand verlange von ihren Schülern die entsprechende Motivation und Disziplin. „Meine Schüler hatten vorher nicht erwartet, dass Theater so anstrengend ist“, sagt die Kunstlehrerin.

Die ständigen Wiederholungen, das Befolgen von Regie-Anweisungen und das Integrieren in die Gruppe sei den Jugendlichen zunächst schwer gefallen. Korneffel hat bereits im letzten Jahr mit einer Klasse an der Ruhrtriennale teilgenommen. Sie weiß: Die harte Arbeit zahlt sich am Ende aus.

„Es ist ein einmaliges Erlebnis“, bestätigt Tobias Roth seine Lehrerin, „aber“, ergänzt der 15-jährige, „wir würden natürlich gerne noch mehr machen“. Und was müssen Tobias und seine Mitschüler machen? „Zu 80 Prozent Podeste schieben“, sagt Tobias. Aber auch das mache unglaublichen Spaß.

Gerne würden die Schüler mehr tanzen und auch mal die dicken grünen oder langen roten Stäben schwingen. Doch Letztere sind den Teilnehmern des TheaterTotal aus Bochum vorbehalten. Mit den roten Stäben stellen die Schauspieler die verschiedenen Vögel und ihre Merkmale dar – von den Krallen, Schnäbeln, Federn bis hin zu den Flügeln. „Meine Schüler haben unglaublich viel gelernt in den letzten Monaten“, resümiert Korneffel, „ doch wie es beim Theater so ist, fällt am Ende leider viel weg“, ergänzt sie.

Die Konferenz der Vögel ist ein Gemeinschaftsprojekt im Rahmen der Jungen Triennale. Regisseurin Barbara Wollrath-Kramer schickt neben den Herner Schülern und dem TheaterTotal auch eine Gesamtschulklasse aus Dortmund auf die Tanzfläche. Gemeinsam begeben sie sich als Vögel auf die Suche nach ihrem Himmelskönig – untermalt von orientalischer Musik.

Doch bevor die jungen Tänzer vor dem Publikum der Ruhrtriennale ausschwärmen dürfen, sind noch einige Testflüge nötig. Das Kommando der Regisseurin zu Beginn jedes Probedurchlaufs lautet ziemlich eindeutig: „Musik an! Und Abflug!“