Wenn Muzaffer Oruc an „seinen“ Imam denkt, fallen ihm Begriffe wie Nächstenliebe und Toleranz ein.

„Sadik Yilma war ein sehr bescheidener, aber auch ein sehr intellektueller Gelehrter, der stets bemüht war, den Menschen etwas zu geben“, beschreibt der Vorsitzende des Integrationsrates heute noch bewundernd den im März mit 78 Jahren verstorbenen Mann, „der unsere Denkweise geprägt hat wie kein anderer.

Dass wir tolerant und weltoffen sind und einen gewissen Bildungsstand besitzen, haben wir in erster Linie ihm zu verdanken“. Yilma war 1976 aus der Türkei gekommen und hatte die erste Moscheegemeinde, die heutige Ditib-Gemeinde, gegründet.

Die Bildung der Jugendlichen sei sein größtes Anliegen gewesen, sagt Oruc, der Akademiker wurde wie Yunus Ulusoy, einer seiner Vorgänger an der Spitze des Integrationsrates und Mitarbeiter beim Zentrum für Türkeistudien, oder Abdullah Takim, Islamwissenschaftler an der Goethe-Universität in Frankfurt.