Herne. .
Nach einer internen Umstrukturierung schreibt der städtische Ordnungsdienst mehr Knöllchen. Parkregelungen werden überprüft und neue Schilder aufgestellt.
In den letzten Monaten häuften sich Verwirrungen um neue Parkregelungen in diversen Straßen im Stadtgebiet. Auf dem Rohde, in der Dorf-, Liebig- und Baarestraße, Am Trimbusch Hof – überall mussten sich Anwohner und Verkehrsteilnehmer an neue Parkregelungen gewöhnen, nicht selten ging das auch mit dem ein oder anderen Knöllchen einher. Dass es zuletzt, insbesondere in den innenstadtferneren Bezirken, in Sodingen, Börnig oder Holthausen, vermehrt zu diesen Änderungen und den entsprechenden neuen Beschilderungen gekommen ist, könne „vielleicht tatsächlich dadurch kommen, dass mehr kontrolliert wird“, erklärt Stadtsprecher Christian Matzko.
Zu Beginn des Jahres hat eine Umstrukturierung im Außendienst des Ordnungsamtes stattgefunden: Die Trennung der Zuständigkeitsbereiche von acht Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes und von vierzehn Mitarbeitern der Verkehrsüberwachung wurde aufgehoben. Matzko: „Alle 22 Mitarbeiter machen jetzt alles und sind meist in Zweier-Teams und in zwei Schichten von 7 bis 22 Uhr in vier Bezirken unterwegs.“ Die neue Arbeitsorganisation sei effektiver. Während sich bisher die Kontrollen verstärkt auf den Innenstadtbereich konzentrierten, ist jetzt personell auch Luft für die städtischen Außenbereiche.
Auf Gehweg geparkt
Eine Situation wie zuletzt in der Baarestraße ist beispielhaft: Früher wurde dort immer auf dem Gehweg geparkt. Weil kaum kontrolliert wurde, kamen die Autofahrer damit durch, obwohl es eigentlich verboten ist. Nun kommen doch Kontrolleure und schreiben auf. Die Verwarnten beschweren sich bei der Stadt, sie hätten immer so geparkt und kein Schild weise auf ein Parkverbot hin. Die Angelegenheit wird überprüft und neue Schilder – die in diesem Fall das Parken auf dem Gehweg künftig erlauben werden – räumen alle Missverständnisse aus.
„In den meisten Fällen reagieren die Kollegen auf Beschwerden von Anwohnern“, betont der Stadtsprecher und wehrt sich gegen die Behauptung, man wolle durch verstärkte Kontrollen und mehr Bußgelder die Stadtkasse füllen. „Die Intention ist nicht, Einnahmen zu erzielen, sondern dafür zu sorgen, dass Regeln eingehalten werden“, so Matzko. Als praktische Umsetzung des im Sparpaket verankerten Vorsatzes der Kommune, durch mehr Geschwindigkeits- und Parkkontrollen bis 2015 Mehreinnahmen von 2,4 Mio. Euro zu erzielen, will er die aktuellen Entwicklungen nicht verstanden wissen.
Die ausgesprochenen Verwarnungen wegen Falschparkens sind in den letzten Jahren gestiegen: Von rund 51 000 im Jahr 2007 auf 55 000 im Jahr 2009. Bleibt der 2010er Knöllchen-Schnitt in den nächsten Monaten konstant, könnten es in diesem Jahr fast 63 000 werden, bis zum 1. August wurden fast 37 000 Tickets geschrieben.