Herne. .

Auch wenn alle noch auf ein paar schöne, warme Tage hoffen: Der nächste Winter kommt bestimmt. Zwar werden sich die Wenigsten deshalb schon jetzt um Weihnachtsgeschenke kümmern, manches bedarf aber doch langfristigerer Planung. Einen Vorrat an Streusalz anzulegen, zum Beispiel.

Entsorgung Herne hat das bereits getan: „Unsere Silos sind randvoll“, sagt Heino Drucks, zuständig für den Winterdienst. Randvoll heißt in diesem Fall: 300 Kubikmeter. „Das sind etwa 350 bis 370 Tonnen“, so Drucks, der trotzdem hofft, dass es Nordrhein-Westfalen nicht wieder so kalt erwischt wie im vergangenen Winter. Schon kurz vor Weihnachten hatte es geschneit, die nächste weiße Ladung kam in der Nacht von Silvester auf Neujahr und von da an hörte es wochenlang nicht mehr auf zu frieren und zu schneien. Schon am 7. Januar meldete die WAZ: „Der Stadt geht das Streusalz aus.“ Nachschub war nicht in Sicht, weil der Deutsche Straßendienst nicht wie vertraglich vereinbart liefern konnte und vorrangig die Autobahnen versorgte. Ein Problem, mit dem Herne nicht alleine stand.

„An solch einen Winter kann ich mich in den über 25 Jahren, die ich hier auch schon im Dienst bin, nicht erinnern“, sagt Drucks. „Sonst haben wir manchmal die Silos gar nicht leer gekriegt.“ Doch im Winter 2009/2010 - da war auch das letzte Körnchen raus.

Entsorgung Herne hat jetzt vorsorglich noch einmal zusätzlich 100 Tonnen Salz in einer Halle untergebracht. „Das Problem ist die Lagerung, das Streumaterial muss trocken liegen“, erklärt Drucks. Und es muss möglichst einfach in die Streufahrzeuge gefüllt werden können - was bei einer Hallenlagerung nicht gegeben ist. „Wir müssen überlegen, ob wir eventuell doch noch zusätzlich ein Silo bauen“, sagt Drucks, „aber das geht auch nicht so schnell.“

Die eng bebauten Städte im Ruhrgebiet seien alle mit Wintern wie dem letzten überfordert. Hier sei es eben nicht wie in ländlichen Gebieten möglich, den Schnee zur Seite zu schieben oder auf Felder längs der Straßen zu blasen. „Wenn wir das an der Dorstener Straße machen, kommt keiner mehr von seinem Grundstück runter.“ Einzige Möglichkeit: streuen. Das helfe zumindest bei Temperaturen bis zu minus acht Grad. Werde es kälter, sei auch das Salz wirkungslos.

Wie lange die jetzt gebunkerte Menge reicht? „Schwer zu sagen. Wenn es richtig knüppeldicke kommt, kann sie in 14 Tagen weg sein.“ Und dann? „Hoffen, dass der Lieferant seine Zusage einhält, liefern zu können.“