Herne/Bochum. .

Die Maßnahmen gegen die Geruchsbelästigungen durch die Bochumer Recycling-Firma Kost liegen laut Bezirkregierung Arnsberg im Plan: Wie mit Ordnungsverfügung vom 30. November 2009 vorgeschrieben, wurde der auf 30 Meter erhöhte neue Schornstein fristgerecht bis zum 6. April aufgebaut und in Betrieb genommen.

Damit sei die von Regierungspräsident Helmut Diegel verfügte Drei-Schritt-Strategie zu zwei Dritteln umgesetzt - und das im festgesetzten Zeitrahmen, so ein Sprecher der Kommunalaufsicht. Die Anordnung, die Diegel den betroffenen Herner und Bochumer Bürgern am 26. Oktober 2009 persönlich erläutert hatte, verlangt von der Firma: 1. Bestimmte Abfallarten nicht mehr im Freien umzuschlagen und nur abgedeckt zu lagern; 2. Den Schornstein der Stoffstromentreicherungsanlage auf 30 Meter zu erhöhen; und 3. Für die Lagerung und den Umschlag biologisch abbaubarer Abfälle eine neue Halle zu bauen. Der Bau der Halle muss bis zum 6. Juli realisiert sein.

Mit der Fertigstellung des Schornsteins am 6. April haben sich die Befürchtungen der Firma, die Realisierung wegen des strengen Winters nicht im geforderten Zeitrahmen zu schaffen, in Luft aufgelöst. Kost hatte der Bezirksregierung von sich aus zugesagt, die Anlage zur Herstellung von Sekundärbrennstoffen bis zur Inbetriebnahme des „Abluftkamins“ stillzulegen, sollte der Bau des Schornsteins in Verzug geraten. Die Firma wäre so einer entsprechenden Verfügung aus Arnsberg zuvorgekommen.

Regierungspräsident Helmut Diegel informierte sich am Mittwoch vor Ort über die Umsetzung der Ordnungsverfügung. Dabei unterrichtete ihn Geschäftsleiter Paul Kost darüber, dass die Gesellschafterversammlung in den nächsten Tagen darüber entscheiden werde, ob die geforderte Halle bis zum 6. Juli gebaut wird, oder ob die Firma Kost künftig auf die Behandlung von Grünschnitt verzichtet. „Ich habe den Bürgern in Bochum und Herne mein Wort gegeben, dass wir die erheblichen Geruchsbelästigungen abstellen werden. Wir gehen diesen Weg ohne Wenn und Aber“, so der Regierungspräsident. „Wie auch immer die Firma Kost in Sachen Grünschnitt entscheiden mag: Falls sie sich zum Bau der Halle entschließt, werde ich spätestens am 6. Juli wieder hier sein, um mich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, ob die Halle steht.“