Bochum/Herne. Rund 100 Menschen, die im engeren Umfeld des Recycling-Unternehmens Kost in Bochum-Riemke leben, haben sich am Donnerstagnachmittag zu einer Demonstration vor dem Haupteingang der Firma an der Rensingstraße versammelt. „Uns geht es darum, die Bezirksregierung an ihr Versprechen zu erinnern“, so Stefan Fleischmann von der IG Gartensiedlung.

Vertreter der Bezirksregierung und Kommunalpolitiker waren zur gleichen Zeit zu einem Gespräch in die Räume des Unternehmens geladen. Sie wurden am Eingang von Transparenten und Sprechchören „Kost muss weg“ begrüßt. Wie berichtet, hatte Arnsberg per Ordnungsverfügung einen dreiteiligen Maßnahmenkatalog erlassen. Die Umsetzung der Verbesserungen, die im Ergebnis zu einer deutlichen Reduzierung der Geruchsbelästigungen führen dürften, steht jetzt auf der Agenda.Die Kritiker fürchten, dass mit dem Anliegen von Kost, nicht nur (wie gefordert) einen Schornstein auf 30 Meter zu erhöhen, sondern gleichzeitig den sogenannten Abgasvolumenstrom zu erhöhen, sich im Grunde an der Situation nichts ändere.

Lutz Hilgert ist pensionierter Dipl. Ingenieur und hat sich in seinem Berufsleben mit Schornsteinen und Filteranlagen beschäftigt. Jetzt steht er unter den Protestierenden: „Wenn tatsächlich Abgase durch den Schornstein strömen, ist eine Neuberechnung der Schornsteinhöhe erforderlich.“ Hilgert geht überschlägig davon aus, dass ein solcher Schornstein etwa eine Höhe von 50 Metern haben müsste.

Die Anwohner behalten sich vor, falls die Firma sich nicht an die von Arnsberg gesetzte Frist, den Schornstein bis zum 6. April zu erhöhen, hält, mit weiteren Maßnahmen zu reagieren. Stefan Fleischmann macht deutlich: „Wir erinnern den Regierungspräsidenten ausdrücklich daran, dass er dann weitere Maßnahmen angekündigt hat, um seine Drei-Punkte-Strategie auch durchzusetzen.“ Helmut Diegel hatte öffentlich verkündet: „Hier darf es nicht mehr stinken.“