Wanne-Eickel. .
Open-Air-Kino an der Künstlerzeche Unser Fritz: 300 Besucher sprengten bei „Bang Boom Bang“ den Rahmen. Sogar der Original-VW-Käfer aus dem Film fuhr vor
Was gibt es Schöneres, als den Sommer unter freiem Himmel zu genießen? Eben. So verlagert sich nun auch das Kino nach draußen. Nicht erst zum Strünkeder Sommer, sondern auch schon beim „FilmSchauPlatz Herne“, der in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung NRW und dem Kulturkanal durchgeführt wurde.
Rund 300 Besucher versammelten sich Donnerstagabend trotz instabiler Wetterlage vor der Künstlerzeche Unser Fritz, um sich den Film „Bang Boom Bang“ anzusehen. Die aufgestellten Stühle reichten für den Besucherandrang nicht aus, und so hatte das Personal Stress, musste noch schnell Bänke aus dem Biergarten organisieren. Die Mehrheit der Besucher kam offenbar nicht aus Herne. „Filmschauplatz-Tourismus“ nennt das Regina Stieler-Hinz, die Kulturhauptstadtbeauftragte der Stadt. Herne war der fünfte von neun Spielorten. Unter den Besuchern tummelte sich auch der Besitzer des originalen VW Käfer Cabrios aus dem Film, Ingo Music (39), der das Fahrzeug mitbrachte. Vor zwei Jahren hat er ihn im Internet entdeckt und zugeschlagen. Im Film gehört der Käfer der Auszubildenden Melanie. Der Streifen selbst spielt in Unna. Der kiffende Gelegenheitsgauner Keek (Nummernschild DO PE 69) steckt in Schwierigkeiten, nachdem er einen Großteil der Beute aus einem Bankraub bei Pferdewetten verspielt hat, obwohl das Geld seinem inhaftierten Kumpel Karl-Heinz „Kalle“ Grabowski zusteht. Im Gefängnis bestellt sich Kalle einen Mercedes für 40 000 DM, und da Keek das Geld fehlt, linkt er eine dänische Autohehlerbande. So nimmt das Drama seinen lauf.
Bei diesem Film kommt es nicht auf den Inhalt, sondern die Dialoge an. Im feinsten Ruhrgebiets-Hochdeutsch jagt ein kluger Spruch den nächsten. Das und nichts anderes wollen die Zuschauer. Zum Rahmen gehörte eine „Ruhri-Lounge“, in der -- passend zum Film – Lieder wie „Nichts ist so schön wie der Mond von Wanne-Eickel“ zu hören waren.