Herne. .

Der Frust um die missverständliche Kennzeichnung der Behindertenparkplätze an der Markgrafenstraße hat vorerst ein Ende. Die Stadt hat nachgebessert.

„Auch wir sind lernfähig“, kommentiert Stadtsprecherin Silke Bender die frisch aufgebrachten Markierungen und aufgestellten Schilder. Und auch der zuständige Mitarbeiter aus dem Fachbereich Klaus Tittel räumt ein, man habe damit auch auf den Fakt reagiert, dass „eine Handvoll Verfahren vor dem Verwaltungsgericht anhängig“ seien.

Zur Erinnerung: Im Zuge der Abriss- und Bauarbeiten am alten Finanzamt waren im Juli 2009 zwei Behindertenparkplätze auf der Markgrafenstraße/Ecke Bebelstraße weggefallen. Die Verwaltung ersetzte sie durch drei (!) Plätze, die sie zwei bereits bestehenden Boxen am anderen Ende der Straße – Ecke Behrensstraße – zuschlug. Weil die alten Plätze aber durch Schilder und Markierungen auf dem Boden klar erkennbar waren, jedoch nur ein einziges Schild auf die drei neuen verwies und die entstandene „Behindertenparkzone“ zudem durch eine Privateinfahrt unterbrochen wurde, gab es große Verwirrung. Die Folge: Reichlich Knöllchen, abgeschleppte Autos und viel Frust bei den betroffenen Bürgern.

Die Stadt beharrte darauf, die Lösung sei zwar wegen der Bauarbeiten nur „temporär“, die Kennzeichnung aber „eindeutig“. Viele Autofahrer fühlten sich jedoch in eine „Falle“ gelockt, vermuteten, die Stadt wolle über die verhängten Bußgelder die Stadtkasse aufbessern. Die WAZ berichtete ausführlich. Das war im Dezember 2009.

Und jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, hat sich tatsächlich etwas bewegt: Aus den drei zusätzlichen Behindertenparkplätzen wurden zunächst wieder zwei. Beide neuen Parkplätze für Gehbehinderte sind jetzt sowohl mit weißen Bodenmarkierungen als auch jeweils mit einem eigenen Hinweisschild versehen. Die neue, nun wirklich „tausendprozentige Lösung“, erklärt Klaus Tittel von der städtischen Verkehrslenkung so: „Wir wollten damit auch zeigen, dass wir keine Paragrafenreiter sind, sondern die Leute verstehen. Und hoffen, dass die ewigen Diskussionen jetzt ein Ende haben.“ Dennoch weist Tittel noch einmal darauf hin, dass nach der Straßenverkehrsordnung allein die Beschilderung maßgeblich, die zusätzliche Markierung auf dem Boden freiwillig sei.

Im Übrigen, erklärt Stadtsprecherin Silke Bender, seien die vier Plätze an der Ecke Behrensstraße nun „für die Ewigkeit“: Sie werden auch nach Abschluss der Bauarbeiten am Finanzamt so bestehen bleiben wie sie jetzt sind, zusammen mit dem Behindertenparkplatz vor der Arge und einem weiteren, bislang noch nicht installierten Stellplatz direkt vor dem neuen Finanzamt.