Unna/Herne. .
Mehrere Geldstrafen hatten einen 54-Jährigen nicht vom Raubkopieren abhalten können. Der Herner verkaufte lange gefälschte Audio- und Video-Kopien auf Flohmärkten. Nun verurteilte das Amtsgericht in Unna einen Mann aus Herne zu einer Bewährungsstrafe.
Was Justitia mit vier einschlägigen Vorstrafen bislang nicht schaffte, erledigt nun der Markt mit seinen Gesetzen. Der Mann gibt auf, weiter gefälschte Audio- und Video-Kopien auf Flohmärkten zu vertreiben. „Es lohnt sich nicht mehr“, gestand der 54-Jährige am Dienstag vor dem Amtsgericht Unna.
Vier Mal zuvor wurde der gebürtige Herner schon zu Geldstrafen vor dem Amtsgericht Herne verurteilt, trotzdem handelte er immer wieder mit Raubkopien. Besonders beliebt über all’ die Jahre: der Liebe-und-Leid-Barde Semino Rossi, Helene Fischers Zaubermond oder Hit-Mix und Discofox. Einkaufswert jeweils zwischen vier (CD) und 6.50 Euro (MP3 und DVD), verkauft wurden die Fälschungen für mindestens zehn Euro in Herne und auf Flohmärkten der Region, unter anderem an der Schalke-Arena, wo Raubkopien sichergestellt wurden. In zweieinhalb Jahren zwischen 2005 und 2007 soll er so nach Schätzungen des Gerichtes „eine Summe im mittleren, vierstelligen Bereich“ erzielt haben.
Wegen der späten Einsicht des Angeklagten („Heute ziehen die sich das alles aus dem Netz“) und seiner Vorstrafen entschied das Schöffengericht auf eine Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung. „Auch der Markt für Urheber-Verletzer hat sich verschlechtert“, konstatierte der Vorsitzende Richter Jörg Hüchtmann.