Wanne-Eickel..

Die neue Forensik in Herne soll im Februar 2011 ihren Betrieb aufnehmen. Dann sollen zunächst 70 männliche psychisch kranke Straftäter aus der Region hier behandelt werden. Bereits Ende Juli soll der 28,8 Millionen Euro teure Klinikbau fertig sein.

Während das Leitungsteam der neuen Foreksik in Bickern noch Personal rekrutiert und die nötigen Vorbereitungen für die forensische Arbeit trifft, sollen die Bauarbeiten am Rande der Wilhelmstraße bereits in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Angepeilter Termin für den Start des Klinikbetriebs: Februar 2011.

Das Führungstrio kennt sich gut: Die Ärztliche Direktorin der Herner Forensik Ute Franz hat mit dem Pflegedirektor Axel Schröder-Bergstermann bereits die LWL-Klinik in Dortmund mit aufgebaut, der Kaufmännische Direktor Heinz Augustin verantwortet, neben Herne, bereits die Verwaltung zweier weiterer Standorte in Bochum und Herten. „Wenn ich auch die Ärztliche Leitung für Dortmund und Herne in Personalunion übernehme, so wird in der Aufbauphase sicher der Schwerpunkt auf Herne liegen“, sagt Ute Franz. Ihr sei es wichtig zu vermitteln, „dass es hier vor Ort keine Mangelerscheinungen geben wird“. Die Ärztliche Direktorin wird pendeln und etwa drei Tage in Herne und zwei Tage in Dortmund präsent sein.

Therapeutisches Konzept lässt sich erst mit den Leuten vor Ort entwickeln

Bis voraussichtlich im Februar 2011 zunächst 70, dann 90 ausschließlich männliche und oft noch junge psychisch kranke Straftäter aus der Region in die neue Forensik einziehen, hat das Leitungsteam noch viel zu tun: 7,5 Stellen gilt es mit Ärzten und Psychotherapeuten zu besetzen, weitere 7,5 Stellen mit Ergo-, Beschäftigungs- und Kunsttherapeuten, außerdem sollen 60 Pfleger und Erzieher sowie acht Mitarbeiter für den Pfortenbereich eingestellt werden. Bewerbungs- sowie Weiterbildungsverfahren liefen bereits, später sollen Teambildungsmaßnahmen folgen. „Ein konkretes therapeutisches Konzept werden wir erst mit den Leuten vor Ort entwickeln können, dafür ist es jetzt noch zu früh“, erklärt Ute Franz.

Eine Arbeitsgruppe diskutiere jedoch bereits konkret über die an den Herner Standort zu verlegenden Patienten: „Es wird sich wohl überwiegend um Patienten mit Psychosen und Persönlichkeitsstörungen handeln, nicht um Menschen mit einer intellektuellen Minderbegabung oder einer primären Suchterkrankung“, so Franz. Die Sicherheit der Einrichtung, so Pflegedirektor Schröder, sei neben der „baulichen Gestaltung“ der Einrichtung und der entsprechenden „Regelung der Arbeitsabläufe“ vor allem durch die Arbeit des entsprechend qualifizierten Pflegepersonals gewährleistet: „Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von sechs bis sieben Jahren kennen wir unsere Patienten genau und können schnell reagieren.“

Der Bau der 28,8 Millionen Euro teuren Forensik steht „kurz vor der Vollendung“ und soll Ende Juli fertig sein.