Herne. .

Am Samstag ist wieder „Extraschicht“, die Nacht der Industriekultur. Auch in Herne ist allerhand los.

Was die Kulturhauptstadt kann, kann die Extraschicht schon lange: Seit zehn Jahren präsentiert sie Kultur an ungewöhnlichen Orten - in einer Nacht. Am Samstag, 19. Juni, ist es so weit: 200 Events an 50 Spielorten warten beim „Sommerfest der Kulturhauptstadt“ auf jede Menge Besucher.

Herne ist mit zwei, naja -- drei -- Spielorten dabei, wenn man für eine Nacht das unmittelbar in der Eickeler Nachbarschaft beheimatete LWL-Industriemuseum Zeche Hannover an der Günnigfelder Straße einmal eingemeindet. Aber auch Hernes LWL-Museum, das für Archäologie am Europaplatz, ist bei der Extraschicht mit von der Partie. Und beide sind der „D(rehscheibe) 4“ zugeordnet, die ihren Mittelpunkt an der Jahrhunderthalle in Bochum hat.

Das Archäologiemuseum ist natürlich mit seinem Beitrag zur Kulturhauptstadt, der großen „AufRuhr1225“-Ausstellung, dabei. Zwischen 18 und 22 Uhr gibt es Führungen, Musik, Tanz und Mitmachaktionen. Zwischen 22 und 24 Uhr sorgen außerdem Feuershows und Illuminationen für Aufsehen, und Spezialisten stellen mittelalterliche Handwerkskunst vor.

Auf der Zeche Hannover können sich Besucher zwischen 18 und 2 Uhr die Sonderausstellung „Die Bude. Trinkhallen im Ruhrgebiet“ ansehen. Von 18 bis 21 Uhr legt auch die Zeche Knirps eine Extraschicht ein, Erwachsene können derweil die historische Fördermaschine in Aktion erleben. Jeweils um 19 und 21 Uhr legen Frank Goosen und Band mit seinem Musik-Roman „So viel Zeit“ los. Noch mal Band: zwischen 22 und 24 Uhr gibt’s Rock auf die Ohren mit „Blonde Date“ aus Hagen. Ab 23 Uhr dann noch mal Erlebnisführungen durch die Zeche und zwischen 22 und 24 Uhr geht‘s mit Grubenlampen übers Gelände.

Die Künstlerzeche Unser Fritz ist an die Drehscheibe 3 angeschlossen, mit dem Nordsternpark Gelsenkirchen als Angelpunkt. Im Wanner Norden lassen die Künstler für eine Nacht die „Eiszeit“ ausbrechen: mit Eisstockschießen, Trockeneis, Eiskunstlauf, einem schmelzenden Unser-Fritz-Gletscher, der im Laufe der Stunden „Fritzi“ freigibt, mit Inszenierungen und Performances rund um das Thema „Eis“. Licht und Farbenspiele, Jonglage und Musik warten rund um die Künstlerzeche auf Zuschauer und -hörer. Um 22 Uhr zeigt das „Ton und Kirschen“ Wandertheater sein „Perpetuum Mobile“.

Und noch zwei Tipps: Vom Anleger an der Künstlerzeche können Besucher mit dem Schiff zum Umspannwerk in Recklinghausen schippern. Und wer in der Nacht mit der U35 unterwegs ist, erwischt vielleicht eine mit einem Poetry-Slammer an Bord.