Herne. Sonntag war Europawahl. Bis zuletzt gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU. Hier alle Infos im Live-Blog zum Nachlesen.
Am Sonntag, 9. Juni, fanden die Europawahlen statt. In Herne waren mehr als 108.000 Menschen wahlberechtigt. Wie sich der Abend entwickelte - hier unser Live-Blog.
20.10 Uhr: Alle 109 Wahlbezirke in Herne sind ausgezählt. Damit ist klar: Die SPD hat das Kopf-an-Kopf-Rennen in Herne knapp vor der CDU gewonnen. Das vorläufige amtliche Endergebnis: SPD 23,92 Prozent, CDU 23,74 Prozent, AfD 17,96 Prozent, Grüne 8,99 Prozent, Bündnis Sahra Wagenknecht 4,89 Prozent, FDP 4,12 Prozent, Die Linke 2,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,45 Prozent. Bei der Europawahl 2019 hatte sie bei 53,7 Prozent gelegen.
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19.55 Uhr: Bedient sind auch die Herner Linken. Sie landeten nur noch bei 2,5 Prozent (2019: 5,1 Prozent) und damit sogar hinter dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das in Herne aus dem Stand heraus 4,9 Prozent schaffte. Linken-Sprecher Patrick Gawliczek nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt das Ergebnis seiner Partei „scheiße“. Grund sei die Bundespolitik. Die Streitereien und die Spaltung hätten Wählerinnen und Wähler verschreckt. „Inhaltlich“, meint Gawliczek, seien die Linken aber auf einem guten Weg. Wenn sich der Ärger in der Bundespartei gelegt habe, „dann kommen wir wieder auf die Füße“, meint er.
19.50 Uhr: Hochzufrieden zeigt sich die AfD. Sie konnte ihr Ergebnis gegenüber der letzten Europawahl von über 13 auf über 18 Prozent steigern. „Wir sind stark in Herne, der Wähler mag uns“, sagt Hernes AfD-Chef Guido Grützmacher zur WAZ. Und: „Die Leute fallen auf die Hetze gegen die AfD nicht mehr rein.“ Grützmacher freut sich auch über das schlechte Abschneiden der Grünen. Mit ihren knapp 9 Prozent in Herne seien sie nun dort, wo sie hingehören. Mit Blick auf die kommenden Kommunal- und Bundestagswahl 2025 sieht er für die AfD in Herne noch „Luft nach oben“. Überbewerten will er diese Wahl aber nicht. Auch er sagt: Das war eine Europawahl.
19.30 Uhr: 90 von 109 Stimmbezirken sind ausgezählt. Nun liegt die SPD mit 23,8 Prozent vorne, die CDU kommt auf 23,7 Prozent. Dahinter: AfD 18,6 Prozent, Grüne 8,5 Prozent, FDP 4,2 Prozent.
19.10 Uhr: Mehr als die Hälfte der Wahlbezirke ist ausgezählt. Große Überraschung: Die CDU ist nach Auszählung von 64 von 109 Stimmbezirken mit 23,2 Prozent stärkste Kraft in Herne. Dahinter die SPD mit 23,1 Prozent, es folgt die AfD mit 19,2 Prozent, dann Grüne (8,2 Prozent) und FDP (4 Prozent).
19.05 Uhr: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) kommentiert das schlechte Abschneiden seiner Partei auf Bundesebene. „Für die Bundesebene habe ich ein schlechtes Gefühl gehabt, und das hat sich leider bestätigt“, sagt der 61-Jährige zur WAZ. Vorgezogene Neuwahlen auf Bundesebene lehnt der 61-Jährige ab: „Das war eine Europawahl.“ Spitzenkandidat sei auch nicht Olaf Scholz gewesen, sondern Katarina Barley. „Und die hat schon zum zweiten Mal kein besonders gutes Ergebnis für die SPD eingefahren“, stellt er fest. Kritisch äußert er sich auch über seine Partei: „Da ist kein Gesamtplan erkennbar.“ Er fordert: „Das Profil muss ganz klar geschärft werden, insbesondere bei der Frage der Migration.“
18.30 Uhr: Der erste von 109 Wahlbezirken in Herne ist um 18.26 Uhr ausgezählt. Laut Stadt haben sich 316 Menschen in diesem Bezirk an der Europawahl beteiligt. Wahlsieger in diesem Bezirk „Sparkasse Horsthausen“ ist die AfD mit 26 Prozent. Es folgen SPD (23,7 Prozent), CDU (17,1 Prozent), DAVA (7,3 Prozent), Grüne (6 Prozent) Und FDP (3,2 Prozent). Alle Ergebnisse lassen sich aktuell auf der Website der Stadt Herne verfolgen.
18.28 Uhr: „Das Ergebnis war erwartbar“, sagt Hernes CDU-Chef Christoph Bußmann kurz nach der ersten Hochrechnung. 30 Prozent für die CDU - so lauten die ersten Zahlen um 18 Uhr. Viel wichtiger als die Bundeszahlen seien jedoch die Zahlen aus Herne, sagt Bußmann. Diese werden gegen 18.45 Uhr erwartet.
18.00 Uhr: Lange Gesichter bei der SPD Herne, die ihre Wahlparty im und am Parteibüro an der Bochumer Straße feiert. Obwohl: Von Feiern kann keine Rede sein. Als um 18 Uhr der erste Trend veröffentlicht wird, der bundesweit auf einen Wahlsieg der CDU, auf Verluste der SPD und auf deutliche Gewinne der AfD hindeutet, gibt es lange Gesichter bei der etwa 40 Anwesenden. Hernes SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering ist nicht vor Ort. Sie ist bei der Europawahl „Huckepack-Kandidatin“ - und erlebt den Wahlabend in Berlin. Auch bei den Grünen, die ebenfalls in ihrem Parteibüru auf der Bahnhofstraße zusammengekommen sind, ist die Stimmung nicht besser.
18.00 Uhr: Nun sind die Wahllokale geschlossen, bei der Stadt werden die Stimmen ausgezählt.
16.47 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 16 Uhr die dritte Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung an der Europawahl durchgeführt. Bis dahin hatten inklusive Briefwahl 52,77 Prozent der Stimmberechtigten votiert, teilt die Stadt mit. Das ist zu diesem Zeitpunkt eine Steigerung im Vergleich zur Europawahl 2019. Damals hätten bis 16 Uhr 47,86 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht. Bis 18 Uhr ist die Stimmabgabe noch möglich. Dann schließen die Wahlräume und die Auszählung beginnt.
15.20 Uhr: Zur Erinnerung: Rote Wahlbriefe können heute noch bis spätestens 18 Uhr in einen der Hausbriefkästen am Rathaus Wanne, Rathaus Herne oder im Technischen Rathaus eingeworfen werden. Die Briefkästen werden um 18 Uhr geleert. „Wahlbriefe, die danach eingeworfen werden, können leider nicht mehr berücksichtigt werden“, sagt Bianca Hudziak vom Team Wahlen.
13.51 Uhr: In den ersten fünf Stunden, der Hälfte der Öffnungszeit der Wahlräume, haben laut Stadt bislang inklusive Briefwahl 38,98 Prozent der Stimmberechtigten abgestimmt. Bei der Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 32,08 Prozent. Auch weiterhin gebe es keine Besonderheiten aus den Wahllokalen zu vermelden, so Stadtsprecher Christoph Hüsken.
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13.00 Uhr: Wichtig für alle, die heute spontan erkrankt sind: Bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung (nachgewiesen z.B. durch ein ärztliches Attest oder eine entsprechende Mitteilung eines Krankenhauses) kann heute noch bis 15 Uhr ein Antrag auf Briefwahl im Technischen Rathaus gestellt werden. Die Unterlagen werden dann an Dritte oder Familienmitglieder ausgehändigt, wenn die Berechtigung zum Empfang durch eine schriftliche Vollmacht nachgewiesen wird.
10.36 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat in ausgewählten Wahlräumen um 10 Uhr eine Abfrage zur bisherigen Beteiligung an der Europawahl in Herne durchgeführt. Danach hatten laut Stadt in den ersten beiden Wahlstunden inklusive Briefwahl 24,07 Prozent der Stimmberechtigten abgestimmt. Bei der Europawahl 2109 seien es zu diesem Zeitpunkt 17,8 Prozent gewesen. Besondere Vorkommnisse habe es in den Wahlräumen nicht gegeben. Gewählt werden kann noch bis 18 Uhr.
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8.35 Uhr: Die Wahl zum Europaparlament ist in Herne ohne Probleme angelaufen, teilt die Stadt mit. Alle Urnenwahlräume für die Abstimmung waren am Wahlsonntag, 9. Juni, um 8 Uhr bereit für die Wählenden. Gewählt werden kann bis 18 Uhr. Für die Durchführung der Europawahl stehen am Wahltag insgesamt 82 Wahlräume zur Verfügung. Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen werden in 27 Briefwahlräumen ausgezählt, die sich in der Gesamtschule Wanne-Eickel befinden. Insgesamt sind für die Wahl rund 1.000 Wahlhelferinnen und -helfer im Einsatz. Die Auszählung beginnt nach Schließung der Wahlräume um 18 Uhr. Auf der städtischen Internetseite www.herne.de wird dann ein Link zur Ergebnispräsentation geschaltet.